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Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Fr Okt 19, 2012 12:32 pm
von Elli
Update aus Absurdistan:
In dem Ablehnungsbrief entdeckte ich noch den Hinweis, mich an meinen Arzt oder die Krankenkasse zu wenden.
Zunächst rief ich jedoch die DRV an. Fragte ganz nett nach, ich verstünde den Brief nicht so richtig.
Ist genau wie gedacht, meine Verletzung würde mich nicht in meiner Arbeitsfähigkeit einschränken. Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich aus dem Lachen nicht mehr raus kommen!
Die Dame war recht freundlich, ich laberte sie zu und so sagte sie an mancher Stelle "schreiben Sie das genau so in den Widerspruch". Sie war überascht, dass andere Menschen mit "Knie" eine Reha bekommen, denn die DRV mache ja Knie grundsärtlich nicht. Das wüssten auch die Krankenkassen, und meine sei hier zuständig.
Die sieht das natürlich nicht so. Wer hätte das gedacht.

Der Mensch sagte mir nur, Widerspruch einlegen und vermittelte mir den Eindruck, dass die DVR mich doch nur los werden. Die angebliche Bearbeitungsfrist für einen Widerspruch beträgt nämlich 3 Monate und das würde die Leute wohl abschrecken helfen.
Eben fiel mir ein, dass ich doch eine Rechsschutzversicherung besitze. Den Anwalt meines Vertrauens angerufen, der leider gerade im Urlaub ist. Vielleicht wirkt ja so ein anwaltlicher Widerspruch mehr als der eines Normalos???
Interessante Info der KK war jedoch, dass eine Reha nach Bescheid innerhalb von 6 Monaten statt finden muss. Bisher las ich von 4 - gibt es da eventuell Unterschiede ja nach Leistungsräger?
Nun auf zur Hausarbeit & Kuchen backen!
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Fr Okt 19, 2012 1:02 pm
von Cornsnowdiver
Hallo Elli,
der Bescheid sagt nur, dass Du nicht dauerhaft in Deiner Arbeitsleistung eingeschränkt bist, bzw. dass dies nicht zu erwarten ist. Deswegen lehnt die DRV Bund eine Übernahme der Kosten für eine stationäre Reha ab.
Das heiß jedoch noch lange nicht, dass Du momentan arbeitsfähig bist. Das zu beurteilen obliegt jetzt dem Arzt und die Krankenkasse wäre für evtl. notwendige Rehamaßnahmen zuständig. Diese würde wahrscheinlich die Kosten übernehmen, wenn keine wesentliche Besserung durch durch amulante Reha zu erwarten ist.
Gerade lese ich Deine Ergänzung. Was die Sachbearbeiterin sagt ist "blödes Gelaber". Bei mir hat der Krankenhauschirurg auch gesagt, mit der Verletzung gäbe es keine Reha. Ambulanter Chirurg: "Haben Sie noch keine Reha beantragt?" Hat sofort Reha beantragt. Als voll Erwerbsunfähiger wäre bei mir die Krankenkasse zuständig gewesen. Durch einen Fehler der Kasse wurde ich jedoch noch als Zeitrentner geführt und bekam einen Antrag der RV. Dieser mußte zuerst nach Berlin und wurde an die Krankenkasse zurückgeschickt. Diese konnte erst die Reha nach Vorlage meines Rentenbescheides bearbeiten.
Jetzt geht bei Dir wahrscheinlich ein ähnliches Ping-Pong-Spiel los.
Wenn Du nicht arbeiten kannst, dann geht es eben nicht. Du brauchst allerding jetzt auch die Unterstützung Deines Arztes und ein ausführliches Schreiben Deinerseits kann Die dabei helfen. Viel Glück bei Deinen "Schmetterschlägen" gegen RV und evtl. KK.
LG
Volker
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Fr Okt 19, 2012 3:32 pm
von baeumchen
Hallo Elli,
dass du deine Reha erstmal nicht genehmigt bekommen hast tut mir echt leid. ich hatte mich damals auch schon auf nen Widerspruch vorbereitet, aber dann hab ich ja nun sogar schon die zweite Reha innerhalb von 9 Monaten genehmigt bekommen - beide wegen Knie (was auch sonst

) und beide von der DRV Bund . Da es zwischenzeitich mit meinem Antrag nicht voran ging hab ich die KK kontaktiert. Sie waren stark dahinter her dass ich nun auch ne zweite Reha bekomme, und sagten mir, ich solle mich im Falle einer Ablehnung melden, denn dann würden sie sich noch einmischen.
Bezgl der Arbeitsfähigkeit versteh ich das nicht - also ich muss in meinem Job nicht dauerhaft stehen, gehen etc udn hab eigentlich nen Job den ich langfristig auch mit MEINEM Knie irgendwie durchführen kann - Trotzdem hab ich BEIDE Rehas genehmigt bekommen.Ichglaub das ist einfach etwas Sachbearbeiterabhängig - leider.
Zu den Ärzten hab ich mein Meinung hier schon mal geschrieben: ich glaub garnicht dass es den Ärzten um Sinn oder Unsinn einer Reha geht. Jeder Rehaantrag bedeutet Arbeit, und somit haben auch mir eigentlich ALLE Ärzte gesagt ich bräuchte keine Reha - außer mein Hausarzt, der sich dann erbarmt emich zu unterstützen (was aus meiner Sicht eigentlich Aufgabe des Unfallchirurgen gewesen wäre)
Als die Reha dann durch war sagten auf einmal ALLE Ärzte: Ja - das ist ganz wichtig dass sie jetzt diese Reha machen und intensiv tranieren. bla bla bla ..... hatte das Gefühl ich sollte denen auch noch die Füße küssen dass ich in die Reha darf. Dabei haben die mir alle einge Nerven gekostet weil mich niemand unterstützen wollte.
Ich kann dir nur raten nen Widerspruch einzulegen - wenn auf Anwaltspapier - dann umso besser (hatte schon abgemacht im Falle eines Wiederspruchs zumindest den Briefkopf eines befreundeten Anwalts nutzen zu dürfen

). Ansonsten eben medizinisch begründen und wie Volker schon sagte -möglichst mit ärztlicher Unterstützung, was ja leider nicht immer so einfach ist.
Da verstehe einer die Welt.... und die Ärzte...... Die einen sagen mit der Verletzung ist man nicht lange AU, meine Reha-Ärzte lassen mich nicht arbeitsfähig werden und sagen dass dauert noch ein paar Monate.....Nenene - einig sind sie sich auf jeden Fall nicht
Drück dir ganz fest die Daumen dass du die Kraft hast dagegen anzugehen und dass du dann doch noch deine Reha bekommst!
ich merke hier erst wieder, wiiieee fertig ich doch noch bin - dachte zu Hause schon dass es mir besser gehen würde. Umso wichtiger die Reha, um nochmal genauer hinzuschauen wo man steht und wo man noch was tun muss. Ich bin aktuell auf jeden Fall ne Großbaustelle udn bin froh dass hier etwas mehr Zeit ist, um neben dem knie auch Fuß, Arme, Schultern, Hüfte, Rücken zu behandeln.... und nicht zuletzt die Seele zu pflegen.
Also - toi toi toi
Das Baeumchen
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Fr Okt 19, 2012 5:32 pm
von Seidenpfötchen
Hallo Elli,
es tut mir Leid, dass man deine Reha nicht genehmigt hat.
Aber bevor du jetzt in den Krieg ziehst, solltest du wissen, was du gewinnen willst. Deine Linie und Fahrplan sollten schon klar sein.
Sicherlich ist es schwer in deiner Situation, mache ich dieses oder jenes.
Aber jetzt kämpfen und dann Absagen, wäre schade um die viele Arbeit und nicht zu vergessen, die Nerven die man dabei verliert.
Aber jetzt nicht kämpfen und dann die Arbeit doch nicht bekommen, ist auch Mist.
Du wirst dich für irgendetwas entscheiden müssen. Du kannst natürlich versuchen diese Bürde jemanden anderes auf zu laden, zum Beispiel der KK. Mache einen Termin mit deiner Sacharbeiterin, erkläre ihr alles, vielleicht bekommst du in einem beschleunigtem Verfahren, die Reha noch vor deinem Arbeitsbeginn. Wenn die KK will, kannst du innerhalb von 14 Tagen in einer stationären Reha sitzen. ( die KK arbeitet dann im kurzen Weg mit der RV zusammen, auch ein Termin mit der Reha wird fest gemacht )
Da du nicht im Arbeitsleben standest, wird jeder versuchen den schwarzen Peter dem anderen zu zuschieben. Deshalb würde ich erst einmal diesen Weg versuchen.
Bei mir hat, übrigens, die KK mich zur Reha gezwungen. Mit Androhung der Kündigung. Soviel zu, bei Knie gibt es keine Reha. ( nicht das ich keine wollte, ich wollte schon, aber nur halt später )
Eine Reha bringt sehr viel bei unseren Verletzungen und wie Baeumchen schon geschrieben hat, eine stationäre ist wirkungsvoller. Bei einer ambulanten kann man schnell unter Stress geraten. Anziehen, Ausziehen, Rucksack schnüren, zum Termin hasten und zu Hause, bügeln einkaufen, waschen, putzen, kochen und trotzdem immer schlechtes Gewissen, zu wenig gemacht zu haben.
Wünsche dir maximale Erfolge und die richtige Entscheidung
LG
Seidenpfötchen
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Fr Okt 19, 2012 6:14 pm
von Seidenpfötchen
Hallo Elli,
hatte ja noch vergessen auf deine Frage zu antworten.
Das Rezept für die Bandage habe ich anstandslos von meiner Hausärztin bekommen. Sie hat das Rezept ausgefüllt und den vollständigen Namen von der Bandage aufgeschrieben. Also genau diese und keine andere. Und mit Maßanfertigung.
Die Freigabe von der KK, hat sich das Sanihaus selber geholt und auch immer bekommen.
LG
Seidenpfötchen
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Fr Okt 19, 2012 6:46 pm
von Elli
Vielen Dank für eure lieben Worte und Tipps. Das hilft echt, dass die Mundwinkel wieder etwas nach oben gehen.
@Seidenpfötchen
Das mit dem Rezept werde ich genauso versuchen, der KK-Typ sagte mir heute auch, sie würden das bezahlen. Wenn es der Arzt nächste Woche nicht ausstellt, dann eben der andere.
Mit "Entscheidung treffen" hast du natürlich recht, die bezüglich des Jobs wird formal übernächste Woche fallen. Also viel eher, als die DRV jemals auf meinen Widerspruch reagieren würde.
Was ich so schrecklich finde, ist diese (gefühlte) Hilflosigkeit, die ich nach deiner und Volkers Schilderung fast noch mehr empfinde. Jetzt aber bloß nicht aufhören mit den Infos! Als Erstbetroffener hat man so wenig Ahnung und jeder kann mir zunächst die Hucke voll lügen. Haben ja beide heute irgendwie gemacht und ich habe zunächst keine Ahnung, wie ich reagieren soll.
Hast du mehr Infos (Link oder §§) zu dem beschleunigten Verfahren? Suchte eben danach, fand aber nur was zu Behinderung und Pflege.
Termin mit Sachbearbeiter fällt leider aus. Bin bei der BKK meines früheren Arbeitgebers und diese hat nur eine Geschäftstelle, die nicht in meiner Nähe ist. Am Telefon glänzte der Typ bereits mit seiner Inkompetenz. Die scheinen auch total überarbeitet, die Zuzahlungsbefreiung dauerte schlappe 6 Wochen.
Momentan denke ich so: Nächste Woche mit Anwalt und Arzt reden, Widerspruch einlegen, Job kriegen, Laufen und Autofahren üben, Reha soweit wie möglich raus schieben (Widerspruchsbearbeitung, max. Reha-Beginn) vielleicht bis nach der ME?! Man kann ja träumen...
Der andere Traum geht so: Der Anwalt schockt alle Beteiligten und sie weisen mich sofort ein.
@Baeumchen
Genieße und nutze die Zeit! Muss gleich mal schauen, ob du schon deinen heutigen Tagesbericht geliefert hast.

Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Fr Okt 19, 2012 11:45 pm
von Nini
Hi,
Elli, du brauchst jetzt! deine Reha...eigentlich ab Beginn der Vollbelastung. Ich habe ja schon zum Widerspruch etwas in meiner PN geschrieben. Weise nochmal darauf hin, dass es ganz schnell gehen muss, weil du immer noch nicht von den Krücken weg bist, eine neue Arbeit in Aussicht hast und auch gerne eine ambulante Reha nimmst...dann am besten im November für drei Wochen in das empfohlene RehaCenter und du wirst im Dezember fast fit für deinen neuen Job sein.
Nochmal: für das Laufen und die Beugung ist die Reha jetzt wichtig. Es sollte jetzt wirklich fix gehen.
Zumal du ja auch keine der "einfacheren" Verletzungen abbekommen hast wenn ich mich richtig erinnere.
Bei mir hat die Reha ja gleich das Krankenhaus kurz nach der OP beantragt und die Ablehnung wurde unter anderem damit begründet, dass ich noch nicht rehafähig sei. Klar, ich wollte die ja auch erst ab Vollbelastung-.
LG, Ninie:-)
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Sa Okt 20, 2012 12:38 pm
von Seidenpfötchen
Hallo Elli,
in der Frage des beschleunigtem Verfahren, gibt es so wirklich keine Paragraphen, sondern einfach nur den Mensch, der Deine Akte, von unten, ganz nach oben legt und bei dieser schweren Arbeit noch Freude empfindet.
Wenn du es besonders lange hinziehen willst, gehe zum Anwalt. Denn dann wird alles seinen ordentlichen und langen Weg gehen. Es will ja dann keiner Fehler machen. ( ich hoffe ich habe mich richtig ausgedrückt und du verstehst was ich meine )
Auch ist eine Reha keine Kur, deine Arbeitsfähigkeit soll wieder hergestellt werden, wenn du aber ohne Reha wieder arbeitest, ist es schwerer dies nach zu weisen. ( dann käme nämlich die Aussage deiner Bearbeiterin zum wirken, für Knie gibt es keinen Reha )
Aber solange du noch krankgeschrieben bist................( du mußt der guten Tante am Telefon nun sagen, dass du eine Arbeit in Aussicht hast, aber nur wenn du gesund bist, am Telefon musst du natürlich nun mehr Register ziehen )
LG
Seidenpfötchen
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Sa Okt 20, 2012 6:24 pm
von Eterna
Salü,
sehe das genau wie Nini und Seidenpfötchen. Dem ist auch nichts hinzuzufügen...jedenfalls fällt mir nichts sinnvolles ein. Vielleicht erreichst du per Telefon ja, dass der freundliche Sacharbeiter, der Freude an seiner Arbeit und seine monatliche gute Tat noch nicht geleistet hat. Deine Akte mit Schwung gaaanz nach oben befördert. Die Reha, in einem Anflug von Einsicht, sofort genehmigt und dir das ganze sofort per Telefon mitteilt.
Ein Traum?
Nein, glaub mir SOWAS kann tatsächlich passieren.....iiist aber wohl nicht die Regel
Ran an's Telefon und ALLE Register gezogen ich drück dir beide Daumen, dass es klappt!!!!
LG Marion
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Sa Okt 20, 2012 7:42 pm
von bondgirl1976
Guten Abend Elli,
jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu!
Als ich in der Reha war hatte ich ja auch diese unsäglichen Vorträge, bei einem war der Redner der Chefarzt der Einrichtung, der meinte, ein Einspruch würde sich IMMER lohnen, zum Einen, weil bei einem Erstantrag der Sachbearbeiter nur ca. 2-4 Minuten hat, bei einem Einspruch bis zu einer viertel Stunde um Deinen Antrag zu bearbeiten. Zum Anderen sollte immer im Antrag hingewiesen werden, dass eine "Einschränkung an der Teilnahme am öffentlichen Leben" besteht. Dies wäre wohl gesetztlich gewährleistet, dass dann eine Reha genehmigt wird.
In meinem Antrag habe ich angeführt, dass ich in diesem Zustand nicht in meinem Beruf arbeiten kann, anstandslos wurde die Reha genehmigt (wahrscheinlich war das billiger als eine Umschulung oder Berentung). Ich habe ja auch eine ambulante Reha gewollt, die ist billiger, vielleicht wäre das auch eine Option für Dich!
LG Bondgirl
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Do Okt 25, 2012 3:54 pm
von Elli
Vielen Dank für eure Antworten, Anregungen und Aufforderungen. Manchmal brauche ich das.
@Seidenpfötchen
Tja, bisher dachte ich auch so bzgl. des Anwalts, aber dann habe ich den in Aktion erlebt und war fast geschockt, wie Behörden sich auf einmal bewegen. Anderer Umstand, ich war nicht betroffen, aber doch beeindruckt.
@Bondgirl
Ja, daran erinnerte ich mich. Habe ich dann sicher in deinem Thread gelesen. Daher hat mich der Bescheid nicht so sehr geschockt und es ist noch etwas Hoffnung da.
@Marion
Telefon hat neulich schon nicht geklappt, bin da gerade eher pessimistisch eingestellt.
@Ninie
Danke für die klaren Worte, du hast es ziemlich präzise auf den Punkt gebracht. Für mein Hirn jedenfalls.
@Nicht-Namentlich-Zitierte
Danke
Heute war wieder ein Arzttermin und ich wollte meinen Widerspruch erst mit seinem "Senf" einlegen.
Wird nichts, er schreibt was am Wochenende und schickt es selbst hin. Der war ziemlich angepisst, dass die DRV ablehnt und sehr nett zu mir. Mal wieder anfassen - ha, wie sich das liest - und relativ viel Zeit nehmen. Ich sei ein schwerer Fall, da sei keine Diskussion nötig. Anderen unterschreibt er den Antrag aus Gefälligkeit, aber bei mir sei es absolut notwendig. Da ich nicht genau wusste, wie er reagieren würde, hatte ich einen Brief mit Argumenten aus Arztsicht vorbereitet. Das sei nicht sein Stil (ich sei zu nett, er wird drastischer formulieren), aber er behielt ihn da - als Gedankenstütze.
Einen Anwalt würde er jetzt noch nicht einschalten, aber hält er grundsätzlich für eine gute Idee. "Außerhalb des Protokolls" fragte ich, wie er zu meiner Arbeitsfähigkeit steht. Ja, ginge - wenn ich hin käme...
Gestern machte ich meine ersten Schritte ohne UAG. Na ja, nicht ganz - ich hatte sie noch in den Händen, aber ohne Aufestzen. Es war echt toll, da vergoss ich doch einige Tränchen. Meine Physio hat sich total gefreut. Nachdem ich den sehr langen (!) Flur mehrfach durchquerte, tat es jedoch zu sehr weh und ich hörte erstmal auf. Das am nächsten Tag zu wiederholen ist jedoch immer so schwer. Früh kriege ich das Bein kaum gerade und hüpfe eher ins Bad als das ich laufe. Streckung ist immer noch ein Problem, besonders beim gestreckten Anheben (aus liegender oder sitzender Position) - das kann ich im Prinzip gar nicht. Wie erging es euch damit?
Sonnige Grüße!
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Do Okt 25, 2012 4:57 pm
von bondgirl1976
Hallo Elli,
lustig, dass Du mich heute schon auf den OP-Tisch legen wolltest!

Mir wäre das durchaus recht!
Das mit der Streckung ist so eine Sache, ich hatte relativ wenig Probleme, es fehlten (und fehlen) zwar ein paar Grad, aber mein Physio gab mir den Tipp, mich hinzusetzen, das Bein auf einen Schemel/Stuhl etc. zu legen, so dass der Oberschenkel zur Hälfte aufliegt und die Wade, und dann eine Gewichtsmanschette auf das Knie legen, damit es die Kapsel nach unten durchdehnt.
Die Streckhebung hat immer funktioniert, da gabs keine Probleme. Fang mal klein an, immer nur ein paar Zentimeter anheben und das auch nur ganz kurz.
Für die Reha drück ich Dir alle verfügbaren Daumen!
LG Bondgirl
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Do Okt 25, 2012 5:20 pm
von Saphira
Hallo Elli
Was sagt denn deine Physiotherapeutin dazu, dass du noch solche Probleme mit dem gestreckten Anheben hast? Meine PT hat das ständig mit mir trainiert und zwar schon 2 Wochen nach der OP. Es hat anfangs ziemlich geschmerzt, aber sie lies nicht locker. Immer und immer wieder musste ich mein Bein anheben( ganz zu Anfang hat sie Hilfestellung gegeben) und ich musste mein gestrecktes Bein kreisen lassen, oder Zahlen in die Luft schreiben. Als ich Vollbelastung hatte, gab es dann zusätzlich Gewichtsmanschetten für den Unterschenkel und wieder hieß es " nach innen kreisen, nach außen kreisen, bitte eine liegende Acht schreiben und die Zahlen von 1-10). Und weil es soll schön war, musste ich diese Übung mindestens 10 mal am Tag machen

Aber es hat definitiv viel gebracht. Mich würde echt interessieren, welche Übungen deine PT so mit dir macht .
Liebe Grüße
Saphira
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Do Okt 25, 2012 5:55 pm
von Seidenpfötchen
Hallo Elli,
wenn sich dein Arzt für die Reha einsetzt, ist es natürlich noch besser, vielleicht klappt es ja so, wünschen würde ich es dir.
Ich konnte auch lange mein Bein nicht alleine anheben, es tat es einfach nicht, selbst in der Befehlsform, hat es sich verweigert. Wenn ich es irgendwo hin haben wollte, musste ich immer meine beiden Hände hinzu nehmen.
Habe mir dann ein Gummiband ( Gymnastikband ) gekauft und mit diesem trainiert. Mit diesem habe ich meinem Bein gezeigt, was es eigentlich so alles machen muss und was ein gutes Bein auch kann. Und es soll mal schauen, wie gut das andere es kann.
Wahrscheinlich hast du auch ein Sensibelchen , welches man nur mit Geduld und Spucke, sowie einer gehörigen Portion Leckerli, aus seiner Bockecke holen kann. - lach
Irgendwann hat es funktioniert, wer will denn auch immer auf der Verlierer Seite stehen.
Bei der Streckung hat es länger gedauert, die kam dann im Alltag ( bei mir war es schon ein langer Alltag - lach )
Wenn man die Geduld nicht verliert, pegelt sich irgendwann ( bei den einen früher, bei dem anderen später ) alles wieder ein.
LG
Seidenpfötchen
Re: Newbie sucht Tipps für die richtige Reha-Auswahl
Verfasst: Do Okt 25, 2012 7:30 pm
von Mietzi
Hallo Elli,
die ersten Schritte ...wow, ein gutes Gefühl, nicht? Ich freu mich für dich. Das wird jetzt immer mehr.
Morgens klappt es bei mir auch noch nicht so gut. Meitens radel ich erst mal ein paar Minuten, dann klappt es gleich besser.
Für die Streckung hatte ich auch die berühmte Zahlenschreibe-Übung. Mehrmals täglich von 1 bis 20. Oder auf dem Rücken liegen und Oberschenkel anspannen 20 x und Knie nach unten drücken. Übungen mach ich heute noch jeden Tag. Streckung ist fast ok.
Drück dir ganz fest die Daumen für deinen Reha-Widerspruch.
LG
Mietzi