Guten Morgen allerseits,
sooo - nun aber mal ein ausführlicher Bericht - ich fürchte er wird etwas länger
Also erstmal zum medizinischem Teil:
Letztlich wurde wie besprochen die ME der ersten OP gemacht und dann eine "varisierende, schließende Umstellungsosteotomie Tomofix Tibia" . Dies heißt, dass sie mir an der Knieinnenseite, unter dem Tibiakopf nen Keil von etwa 6 mm Höhe rausgesägt haben und dann den Knochen zusammengeklappt und mit der Tomofixplatte fixiert haben.
Laut Assistenzarzt haben sie diese OP bei mir wirklich tagelang geplant, da ich ja nunmal als Voraussetzung ein schwer lediertes knie hatte und sie sich gründlichst überlegt haben WO und WIE sie die Umstellung machen. Nach mehrfachen Berechnungen am PC kam dann eben diese Variante als die optimalste für mich heraus. Hab da wohl echt Glück gehabt, denn ursprünglich wollten sie den Knochen an anderer Stelle aufspalten und auch ne Doppelosteotomie mit Oberschenkel stand wohl zur Debatte

Zum Glück scheint dies nun die beste Beinachse zu ergeben, und ich werd schneller fit sein, da ja NUR der Knochen wieder zusammenwachsen muss und nicht noch ein großes Loch nachgefüllt werden muss.
Bezüglich der miserablen Beugung haben sich Mc Dreamy und sein Team natütrlich auch Gedanken gemacht: Sie haben vor der OP ne Narkoseuntersuchung gemacht bei der ein Bewegungsumfang von 0-5-90° rauskam - "nach vorsichtiger oszillierender Dehung kann die Beugung bis 110° verbessert werden". Heißt: auch die Ärzte mussten feststellen dass 90° wirklich mein Bewegungsausmaß ist und das absolute Maximum 110° sind. Allerdings sagten sie auch dass ich selbst die 110° wohl nur schwer erreichen werde - schließlich haben sie das nur unter Narkose geschafft. An diesem Punkt ist aber grad absolute Obergrenze, denn dann kommt ein harter Anschlag. Bei der ME wurden dann Verklebungen gelöst, die da gut erfassbar waren. Eine Athroskopie haben sie bewusst nicht gemacht, weil sie bei dieser OP zu diesem Zeitpunkt nicht noch tiefer ins Gelenk gehen wollten. Sie meinten dass wäre absolut kontraproduktiv bei meinem Knie, denn das müsste erstmal alles andere verarbeiten.
ich hatte ein paar Tage nach der OP ein langes Gespräch mit Mc Dreamy und er vermutet ganz extreme Verklebungen im ganzen Knie die sich sooo nicht mal eben einfach lösen lassen, und die wohl schon seit der ersten OP bestehen - denn ich hab ja damals schon fast 4 Monate gebraucht um überhaupt die 90° zu erreichen. Ich soll meinem Knie aber nun erstmal Ruhe und ganz viel zeit gönnen, um sich nun von den 3 schweren Eingriffen zu erholen. Wir werden uns dann irgendwann überlegen was mit der Beugung geschieht - wenn ich mit 90° nicht leben möchte wird er mich dann wohl noch einmal operieren, aber das erst viiieeeeeel später. Irgendwann mal.......
Abgesehen davon dass ich diesmal wohl ne Elefantennarkose hatte gings mir Beintechnisch eigentlich ganz gut. Am Samstag allerdings bildete sich dann ein Tennisball an meinem Knie (das Knie war bad doppelt so dick wie mein Oberschenkel - und der ist nicht grad schlank - wenn auch keine Muskeln vorhanden:evil: )
Der Assistenzarzt, der die Visite machte, war ziemlich geschockt und sprach schon von Aufschneiden, Punktieren und solch fiesen Sachen...
Er verordnete dann aber 2x täglich Lymphen, ich bekam ein homöopathisches Mittel von der Schwetsre und abwarten...
Sonntags kam dann Mc Dreamy, der die Sache etwas entspannter sah und meinte: "lymphen, lymphen, lymphen und abwarten. Wenn sich die Beule nicht bewegt, Punktieren"
Somit kam ich dann schon ab Samstag 2x täglich in den Genuss von Lymphdrainagen und 1x täglich KG, durfte aber nicht so schnell nach Hause wie gedacht, da sie das ganze ja noch beobachten wollten. Inzwischen hat sich die angestaute Flüssigkeit auf den Weg gemacht (aber wohin, denn nur

) und nun hab ich halt ne ganz gewöhnlich Schwellung.
Ansonsten war ich am Wochenende ganz mies gelaunt - ich glaub die letzten 10 Monate kamen hoch und die Anspannug fiel irgendwie ab (@ Saphira: du hast heut dein 10 Monatiges, oder?)
zum Glück waren da wieder ganz viele liebe Schwestern....
So und nun zu den Zimmernachbarinnen: In der Patientenaufnahme sagte man mir, dass das mit dem 2-Bett-Zimmer und meiner alten Station klappt. Supi - freu!!!!
Jaaaa - und dann kam ich auf die Station (irgendwie hatte kein bekanntes Gesicht Dienst) und sie schickten mich auf ein 3-Bett-Zimmer mit zwei alten Damen (75 und aufwärts) die beide OPs im Berich der Inneren und Kardiologie hatten.
Ähm - aber nicht mit mir - äh - ähm - ich will mein 2-Bettzimmer!!!!!!!!!!!!!!
Ja, und da sie alle super lieb sind auf der Station, mussten sie dann feststellen, dass es wohl ein Kommunikationsproblem gab. Also wurd ich im Aufenthaltsraum geparkt, und ne Stunde später lag ich dann alleine in einem 2-Bettzimmer. Hatte dann für 2 tage ne echt nette Bettnachbarin (Schulter), war dann am Wochenende wieder alleine auf dem Zimmer, wurd dann Montag auf ein anderen 2-Bettzimmer verlegt, wieder für eine nacht ne super nette Bettnachbarin, und dann war ich wieder alleine. Also - alles super gelaufen nach anfänglichen Startschwierigkeiten.
Achso - und nun eben Teilbelastung, und wenn alles gut aussieht darf ich in 4 - 6 Wochen vollbelasten. Hätte ich nicht diese Vorgeschichte dürfte ich übrigens jetzt schon sofort vollbelasten. Mc Dreamy hat da vollstes Vertrauen in seine OP-Technik und das Material. Bei mir ist es nur so, dass durch die laaaange Nicht-und Teilbelastung der Knochen wohl sehr keksig ist und deshalb Vorsicht geboten ist. Ich soll mich aber ruhig schon mal normal auf beide Beine stellen.....
Das Beingefühl ist super - klar hab ich ab und an noch Schmerzen, aber es sind auch schon alle Schmerzmittel abgesetzt und ich hab nur noch was für die Not.
Soooo - nun muss ich mich wieder mit dem Rumgekrücke abfinden - frag mich grad wirklich wie ich das über 8 Monate auf Krücken ausgehalten habe. Unglaublich - mich nerven sie schon jetzt, aber wenn alles gut verläuft sind es ja auch nur noch 3 Wochen bis ich wenigsten auftreten DARF. KÖNNEN ist ja noch mal ne ganz andere Geschichte.
Sooo - nun aber erstmal Schluss - hoffe ich hab Euch nicht gelangweilt. Wenn ihr Fragen habt dann fragt. Hab ja wieder gaaaanz viel Zeit für Euch und freu mich schon mit Euch wieder zu plaudern.
Einene ganz lieben Gruß
vom GSB