DasXundheitsBoard

Hallo ! Vielleicht könnt Ihr Euch noch erinnern, morgen vor zwei Jahren habe ich mir bei Skifahren den Tibiakopf gebrochen. http://www.jacomet.ch/themen/board/view ... =skiunfall
Jetzt sind wir seit vorletzten Samstag zum Skifahren in Samnaun und bleiben noch bis Samstag !

An den ersten beiden Tagen konnte man nicht fahren, auf Grund von Sturm und Schneemassen.
Dann bin ich vier Tage gefahren und es klappte doch recht gut und ich hatte wieder Vertrauen gefasst und bin relativ normal gefahren. Leider habe ich mich am vierten Skitag auf die Nase gelegt und mir mein vorgeschädigtes Knie ordentlich geprellt. Danach bin ich wie eine alte Oma runtergefahren und hatte die Nase voll.
Das Knie haben wir untersucht, es ist zum Glück nur etwas geprellt und tut kaum noch weh !

Gestern sind wir gar nicht gefahren und auch heute bin ich unten geblieben und habe meinen Freund zum Skifahren geschickt. Er wollte erst nicht, damit ich nicht alleine bin.
Nun weiß ich nicht, was ich tun soll... es sind noch 4 Skitage bis Freitag. Soll ich fahren oder es sein lassen ? Das Problem ist meine Angst ! So, wie es früher mal bei Skifahren war, wird es nicht mehr sein, dessen bin ich mir bewusst !

Hallo pussy-galore,

Angst, ist natürlich der schlechteste Ratgeber den es auf dieser Erde gibt.
Wenn du jetzt nicht mehr fährst, wirst du es nie wieder tun, willst du das ?????

Geh in die Apotheke, kauf dir eine Bandage, lege deine Angst in diese und du wirst sehen, dass Skifahren wird dir wieder Spaß machen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dir das gleiche noch einmal passiert ist 1:1000000, vertraue einfach auf die Mathematik. ( mir hat es auf jeden Fall geholfen )

Wünsche dir noch schöne 4 Tage, mit viel Sonnenschein.

LG
Seidenpfötchen

Danke Seidenpfötchen, ich werde Deinen Rat beherzigen. Ob ich morgen fahre, weiß ich nicht, denn das ist der zweite Jahrestag vom Unfall ! Vielleicht am Mittwoch. Mir ist auch bewusst, wenn ich jetzt nicht fahre, dann fahre ich nie wieder !

Hallo pussy-galore,

kann ich gut nachvollziehen. Nur wars bei mir das Motorradfahren.
Ich hab es geschafft, wieder aufzusteigen und bin auch große Runden mitgefahren. Der Weg bis dahin war verdammt lang, 2 Jahre. Angefangen beim Anziehen der Motorradkluft...die damals mühevoll von 3 Rettungsassistenten ausgezogen wurde bis hin zu diesem blöden Kniewinkel, dass ich überhaupt fahren konnte, ohne ständig zu bremsen .
Naja, und dann ging es wieder los...ich wollte es mir unbedingt beweisen. Jeder sagte zu mir "Du bist so lange nicht gefahren, das wird nix mehr".
Aber es ging, nur dieses Grummeln im Magen wurde ich nicht los. Ich war völlig verkrampft, mir tat jeder Muskel weh nach einer läppischen 100km-Tour.
Dann die jährliche Tour, auf die mich wirklich gefreut hatte. Viele Freunde und Bekannte dabei, tolles Ziel, Bombenwetter ...es paßte alles.
Fast alles...wenn da nicht so ein Vollhorst in seinem Auto auf die Fahrergruppe Maß genommen hätte (wohl weil es ihm zulange dauerte zu warten) und ich wieder zu einer üblen Vollbremsung gezwungen war. Wieder blockierte das Vorderrad und innerlich hörte ich schon wieder die Knochen brechen. Dieses Geräusch werde ich wohl auch den Rest meines Lebens nie mehr aus dem Kopf bekommen.
Ich hab auf dem Bock vor Angst fast geheult.
Den ganzen Heimweg drehten sich meine Gedanken nur noch darum, was passiert, wenn wieder was schiefläuft. Wieder diese Schmerzen und Isolation, mein Kind, die Arbeit...und und und. Dann ging auch noch eine Zündkerze kaputt, natürlich die rechte.
Irgendwann sind "Bärbel" und ich rechts hinkend auf dem Hof angekommen, ich zog den Schlüssel ab und drückte ihn meinem Chefmechaniker in die Hand. Aus. Das wars.
Aber ich habs mir bewiesen, es geht noch. Nur, mit diesem Riesenrucksack Angst aufm Rücken macht es keinen Spaß mehr und mit dieser Fluchteinstellung kann man quasi auf den nächsten Unfall warten. Das ist es mir nicht wert. Ich guck trotzdem gern noch Motorräder an, gehe auf Messen und es wird immer Motorräder in meinem Umfeld geben.
Nur fahren werde ich nicht wieder.

Bei Deiner Entscheidung wird es Dir nicht viel helfen. Ich kann Dir nur raten, hör auf Deinen Bauch, guck ob Du Dich wohlfühlst auf den Brettern. Wenn dem so ist, zieh es durch. Nur Angst ist kein guter Begleiter

Liebe Grüße
Jette

pussy-galore hat geschrieben:Nun weiß ich nicht, was ich tun soll... es sind noch 4 Skitage bis Freitag. Soll ich fahren oder es sein lassen ? Das Problem ist meine Angst ! So, wie es früher mal bei Skifahren war, wird es nicht mehr sein, dessen bin ich mir bewusst

Hallo pussa-galore!
Fahr wieder! Du kannst ja vorsichtiger sein als sonst, oder einfach weniger fahren - aber fahr wieder! Du fährst dann mit einem (unbewusst) positiven Gefühl vom Skiurlaub heim, nächstes Jahr gehts dir mit dem Knie eventuell noch besser und dann fährst du wieder sicherer (und im Hinterkopf hast du die Tatsache dass es letztes Jahr auch gegangen ist). So kannst du die Sache gut bewältigen, aber wenn du jetzt nicht fährst dann hemmt dich das nächstes Jahr noch mehr usw. usw., ich hoffe ich hab mich gut genug ausgedrückt.

Hallo pussy!

Ja das kann ich echt gut nachvollziehen!! Da mir eindringlich vom Skifahren abgeraten wurde, werde ich dieses Risiko nicht mehr eingehen, dafür habe ich einfach zuviel durch gemacht. Aaaaaber mir ist mein kaputtes Knie nicht vom Skifahren, sondern bei eine Unfall mit einem Pferd passiert und reiten werde ich trotzdem wieder!! Ich würde Dir raten auf Deinen Bauch zu hören und nur zu fahren, wenn nicht die ganze Piste Angst Dein Begleiter ist, denn das ist gefährlich und macht ja auch keinen Spaß!!! Ich hab nun inzwischen wieder auf meinem Pferd gesessen und geheult wie ein Schloßhund, weil es ein super Gefühl war, aber ich mußte mir auch eingestehen, daß ich erst noch an mir (an meinen Muskeln) arbeiten muß um einfach genügen Kraft und auch Stabilität ins Knie zu bekommen. Dann denke ich wird es einfach sichererererer! Und gerade beim Skifahren gehört ein ordentliches Aufbautraining dazu um Verletzungen vorzubeugen!
Fazit: Wenn Du Dich fit fühlst, dann gönn Dir den Spaß, wenn Du noch unsicher bist und zuviel Angst hast würd ich es erstmal sein lassen, vieleicht ist es bis zum nächsten Urlaub besser! Bei uns Reitern heißt es: "wenn Du abfällst, steig gleich wieder auf", aber wenn es der Zustand nicht zuläßt spricht ja auch nichts dagegen es später zu probieren!!!!

Ich wünsche Dir noch ein paar schöne Tage im Schnee und genieße die Zeit, egal ob mit oder ohne Bretten unter den Füßen!!

LG Angelika2

Hallo Pussy-Galore,

ich schließe mich grundsätzlich der Meinung von Joelinho an. Suche dir einen Hang, der nicht zu lang und nicht zu schwer ist, auch wenn Du technisch gut fahren kannst. Einfach zur Eingewöhnung und vor allen Dingen, dass Du die Sicherheit wieder bekommst, Dir könnte nichts mehr passieren. Lass Dir Zeit - und es gibt ja noch die "Alp Trida" mit Sonnenterasse. Kann mir vorstellen, dass der Schnee zur Zeit spitze ist, gut präpariert nicht zu hart, aber auch nicht zu weich. Und lass Dir die Bindung nicht zu hart einstellen. Lieber etwas zurückgehen. Das hat mir mein Chirurg empfohlen, der seine "Platte" schon 20 Jahre im Knie hat. Meistens geht die Bindung auf, aber es kann die berühmte "Hundertstel Sekunde" sein und zuerst bricht der Tibiakopf und dann löst sich die Bindung.

Danach freust Du Dich auf den nächsten Urlaub und bügelst die Buckel am "Palinkopf" in Ischgel einfach ab .

Mein Unfall ist erst 10 Monate her. Würde mir aber fast wieder zutrauen zu fahren. Gibt bei mir aber leider das Problem mit den Herzinfarkten und dadurch bedingter mittelschwerer Herzschwäche. Außerdem habe ich meine Frau schon zu sehr geschockt, was Krankheiten und Unfall betrifft. Hoffe dass ich wenigstens die Kondition wie vor dem Unfall bekomme, erst dann kann ich mir wieder Gedanken machen übers Schifahren.

Wünsche Dir noch ein paar sehr schöne Tage. Mittwoch und Donnerstag wird "dort unten" noch schön sein, Freitag wieder Schneefall gemeldet.

Viele Grüße
Volker

Danke Euch allen. Ich bin gefahren, gestern und vorgestern war sehr gutes Wetter und ich habe mich entschieden Skier (Stöckli Rotor TT72 zu leihen, die in Vergleich zu meinen Slalomskiern etwas gutmütiger sind und auch mal einen Fehler verzeien.
Es hat dann alles gut geklappt und die Angst hat nachgelassen. Morgen werden wir allerdings kein Ski mehr fahren, da es wieder schneien wird und die Sicht wieder schlecht ist. Am Samstag geht es dann wieder nach Hause !

@Volker
Genau die "Hunderstel Sekunde" war es bei meinem Unfall vor zwei Jahren, der Tibiakopf knackte, bevor die Bindung aufging. Von daher hatte ich bei meinen Skiern die Bindung lockern lassen.

Der Schnee und die Verhältnisse waren die letzten Tage 1A
Hoffe für Dich, dass Du auch bald wieder Ski fahren kannst !

Mit dem Buckeln am Palinkopf werde ich aber noch ein bischen warten
Gruß Anke