DasXundheitsBoard

Hallo,
da gestern mein großer Tag war (Vollbelastung nach 11 Wochen ) und ich das erste Mal wieder meinen Teller SELBER in die Küche getragen habe, möchte ich euch nun auch mal meine Geschichte erzählen.
Lese ja hier seit ein paar Wochen fleißig mit und vielleicht hilft mein bescheidener Beitrag ja dem ein oder anderen ein bisschen, so wie mir auch Eure Beiträge geholfen und Mut gemacht haben
Aaaalso: Alles fing am 29.04. an, autofreier Sonntag am Attersee und die perfekte Gelegenheit die Strecke endlich mal mit dem Longboard auszutesten – dachte ich mir zumindest Nach ca 200 Metern wurde ich eines besseren belehrt… Beim bergab fahren mehr oder weniger eleganten Abflug gemacht, per Wasserrettung über den See gedüst (fand ich trotz allem noch ziemlich cool ), ab ins Krankenhaus nach Salzburg. Dort wurde mir nach Röntgen und CT mitgeteilt, dass mein Schienbeinkopf gebrochen ist (3 Teile, einige „brösel“ und leider auch Gelenkbeteiligung) und dass ich nun für 10 Wochen einen Oberschenkelgips tragen müsse, spitze…
Nach einer langen und schmerzvollen Nacht wurde ich dann am nächsten Tag operiert. Platte, Schrauben, volles Programm aber alles gut verlaufen.
Hatte auch seit der OP so gut wie überhaupt keine Schmerzen mehr, Schmerzpumpe konnte nach einem Tag raus und Tabletten hab ich nach einer Woche auch nicht mehr gebraucht, wofür ich wirklich sehr dankbar bin, wenn ich mir einige Geschichten hier durchlese und was ihr durchgemacht habt…
Naja weiter gings dann mit täglich Motorschiene und Physio… Treppen rauf, treppen runter und dabei ganz viel schwitzen
Nach 10 Tagen durfte ich dann nach Hause, inklusive schickem neuen Gips :-/
So wurschtelte ich mich dann für drei Wochen durch. Dann hatte ich einen Termin beim Orthopäden, zwecks Physio und KG Rezept… Der war dann ziemlich sprachlos über meinen Monster-Gips, da dieser nach seiner Ansicht 1. Schlecht gemacht und 2. Überhaupt nicht notwendig war. Hab nicht schlecht gestaunt als ich nach einer Stunde die Praxis ohne meinen „Panzer“ verlies und mir eine schicke Orthese abholen durfte
Von da an gings steil bergauf. Hab jetzt ingesamt 6 wochen komplette Entlastung hinter mir und dann langsame Belastungssteigerung bis er mir dann gestern offiziell erlaubte die Krücken in die Ecke zu stellen Hab ich dann zuhause auch gleich gemacht und es war das schönste Gefühl auf der Welt Gehe auch seit gestern wieder arbeiten und komme viel besser klar als gedacht. Schön endlich wieder den ganzen Tag unter Menschen zu sein und nicht immer nur vor dem Fernseher zu hocken…
Jetzt heißts "nur" noch fleißig Muskeln aufbauen, an der Beugung arbeiten (leider erst etwas über 90 Grad :-/) und auf die Reha-Genehmigung warten…
Möchte allen Leidensgenossen auf diesem Wege noch ganz viel Kraft, Glück und natürlich Geduld schicken!

LG

Salü gift-ulli,

herzliche Willkommen in unserer Runde....so so mit dem Longboard hat es dich geschmissen....ein Grund mehr warum unsere Tochter KEINES bekommen soll
Die böse Zeit hast du ja bereits hinter dich gelassen...wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

LG Marion

Dankeschön
Ja Ganz ungefährlich is es leider nicht, meine Mutter wollte mein Brett auch am liebsten verbrennen nach dem Unfall
Aber macht super viel Spaß und ich werd auf jeden Fall wieder fahren - nur nienienie mehr ohne Knieschoner

Eieiei, du bist ohne Knieschützer Longboard gefahren???

Ich finde es gut, dass du trotz des Unfalls nicht aufgeben möchtest.
Ich fahre auch immer noch Ski, obwohl ich mir dabei das Knie zertrümmert habe. Zugegebenermaßen nicht mehr so extrem wie vor dem Unfall, aber ich bin inzwischen auch wieder am Freeriden.
Ich kann mir nicht vorstellen, das jemals aufzugeben.

Und ich kann auch ziemlich gut nachvollziehen, wie es dir am ersten Tag der Vollbelastung ging.
Ich bin damals sofort auf mein Fahrrad 'gesprungen' und habe meine neue Freiheit genossen. Auch wenn die ersten Tretversuche ziemlich schwierig waren.
Von den Teetassen, die ich endlich wieder transportieren konnte ganz zu schweigen. Das Gefühl ist wirklich unbeschreiblich.

Ich wünsche dir weiterhin gute Fortschritte und warte noch ein bisschen, bis du das Longboard ausprobierst!

LG
Elke

Willkommen in unserer Runde!
Ach ja, die erste Zeit der Vollbelastung...die fand ich auch total klasse. Vorallem weil es dann wirklich ziemlich flott mit den Fortschritten ging.
Eine Reha und viel Fahrrad fahren kann ich Dir nur wärmstens ans Herz legen, hat bei mir wahre Wunder (für Knie und Seele) vollbracht!

@Elke: Ach ja, das skifahren...das möchte ich auch wieder machen!


LG Bondgirl

@Elke
Mhm leider... Hatte sie zuhause schon angezogen und hab mich dann doch dagegen entschieden weils draussen so heiß war und man unter den Dingern so schwitzt^^ Ganz blöde Idee... Wenigstens hatt ich nen Helm auf, sonst würd ich glaub ich hier heute nicht schreiben
Durch den Sturz hats mir sogar meinen Schuh komplett zerfetzt und mein halbes T-Shirt hat sich irgendwie in die haut eingebrannt, das hat mehr wehgetan als mein Bein
Auf der rechten Seite war alles offen: Knie, Arm, Seite und auf der linken (gebrochenen) Seite nicht mal ein Kratzer! Musste 10 mal erklären dass der linke fuß weh tut, hatte schon ansgt dass die das falsche Bein operieren

Ja man muss da die Angst einfach überwinden und weitermachen, sonst dürfte man sich ja gar nicht mehr raustrauen, passieren kann immer was - ausserdem is Sport nach so einer Verletzung ja superwichtig, Muckis und so
In diesem Sinne: neues Longboard steht schon bereit und wartet auf mich
(hoffentlich liest meine Mutter das hier nie )

@Bondgirl:
Danke
Reha Antrag läuft noch, den habe ich leider ziemlich spät erst bekommen :-/
Fahrrad fahren möchte ich auch ganz bald wieder, geht leider im moment noch nicht wegen der geringen Beugung... Momentan muss ich mich noch mit zwei mal die Woche KG und meinen Übungen daheim zufriedengeben....

LG

Hallo gift-ulli,

herzlichst willkommen in unserer Runde und alles Gute zur Vollbelastung.

Du gehst auch wieder arbeiten, das ist toll, das hilft ungemein nicht total verrückt zu werden in derf Heilungszeit.

Nur gut das du den Helm bei deinem Unfall auf hattest. Will mir gar nicht vorstellen wie das sein muss wenn sich die Sachen in die Haut brennen. Schrecklich....

Und Gipsgeschichten hatten wir ja hier auch schon solch komische. Nur gut das du nen guten Therapeuten hast, der erkannt hat das ein Gips nicht sinnvoll ist. Eher hinderlich...

Schön das du jetzt hier bist. Weiterhin alles Gute für Dich!

Ja da hatte ich echt Glück dass ich noch zu den anderen Arzt gegangen bin, sonst hätte ich letzte Woche erst den Gips runterbekommen, und dann würd ich jetzt sicher noch nicht Krückenlos durch die Gegend "hüpfen"
Mag mir gar nicht vorstellen wie der Fuß ausschaut nach 10 Wochen Gips, ich hab ja jetzt schon überhaupt keine Muskeln mehr und die Narbe heilt ja unter dem Ding auch nicht richtig...

Und die Sache mit der Arbeit stimmt wirklich, bin schon weit weniger komisch wie letzte Woche Man gewöhnt sich ja die seltsamsten Eigenheiten an wenn man soviel allein zuhause hockt.
Bei mir wars z.B. ne extreme Bienen/Wespen/Insektenphobie
Man kann ja nicht weglaufen vor den Viechern^^ Bin sogar schon zusammengezuckt wenn daussen ein Vogel vorbeigeflogen is
Aber am schlimmsten wars in der Gips + Rollstuhlzeit, bin immer komplett verkrampft dringesessen wenn mich wer geschoben hat, voll peinlich^^
Gott sei Dank bin ich mittlerweile wieder halbwegs resozialisiert

Hallo gift-ulli,

haha... davon kann ich ein Liedchen singen... Bei mir grazierte zu der Zeit das EHEC Virus. Ich war total paranoid. Ich hatte so ne Angst davor und hab das Virus gefühlte 20 mal in der Zeit bekommen. Es ist schlimm wie sehr man in so einer Zeit abbaut. Aber man zieht aus so einem Unfall auch ne Menge Kraft. Zumindest wenn es überstanden ist. Ich denk ich bin jetzt ein anderer Mensch... Reifer irgendwie... Aber wehe es ist was mit dem Knie... Dann werd ich ganz kleinlaut und weinerlich.

Hallo gift-ulli
Auch von mir noch ein herzliches Willkommen. Ich bin eine von den komischen Gipsgeschichten, die Iceeye meint Ich hatte nach meiner ersten OP für 6 Wochen einen Gips und es war die Hölle, aber das brauche ich dir ja nicht erzählen. Meine zweite OP hatte ich Ende April ( ohne Gips) und ich habe seit einer Woche Vollbelastung, die aber nicht wirklich funktioniert. Immerhin schaffe ich es wieder, meinen Kaffeebecher eigenhändig aus der Küche ins Wohnzimmer zu tragen Kannst du schon wieder längere Strecken ganz ohne Krücken laufen? Also mein Knie zickt immer schon nach 5-6 Schritten rum, indem es sticht und sich irgendwie instabil anfühlt. Aber irgendwann.............
Übrigens, Rollstuhl und draußen, ging mit mir gaaarr nicht. Das Gefühl, wenn man damit einen Bordstein rauf mußte Ich wünsche dir weiter so tolle Fortschritte
Liebe Grüße
Saphira

Hallo Saphira,

Naja längere Strecken nicht wirklich, bei der Arbeit geh ich eigentlich nur mit Krücken ausser vll mal ein paar Schreibtische weiter... Zuhause versuch ich immer sie komplett wegzulassen, klappt recht gut mittlerweile! Aber Treppen oder bergauf/bergab trau ich mich noch gar nicht.
Da möchte ich vorher mit dem Physiotherapeuten reden wie ich da am besten anfangen soll. Bin doch noch etwas unsicher und will mir nicht irgendwas falsches angewöhnen...
Schmerzen hab ich zwar keine aber man merkt halt einfach dass das Knie noch ziemlich instabil ist und einfach keine Muskeln mehr da sind...
Ich denk aber dass es bald bergauf geht, das Krückengehen musste man ja auch erst mal lernen, ich hatte damals zB null Kraft in den Armen und bin auch immer nur ein paar Schritte weitgekommen und jetzt am Schluss konnt ich stundenlang durch die Geschäfte hüpfen...
Und jetzt machen wirs eben wieder umgekehrt

Ja hör mir auf mit Bordsteinkanten!! Am Tag meiner Entlassung aus dem KH musste mein Vater mit mir + Rolli gleich hinter dem Ausgang über ne riesen Kreuzung (ich hatt eh schon mega Panik weil ich aus meiner kleinen, heilen, ruhigen Krankenhauswelt wieder ins Leben geschmissen wurde ) Und was macht er?? Bleibt am Ende vom Zebrastreifen (also noch AUF der Straße!!) vor der Bordsteinkante stehn und kommt natürlich ausm Stand nicht gleich hoch! Die Ampel springt auf rot und ich vor lauter Panik aus dem Rollstuhl, flieg dabei noch über meine Jacke und stütz mich natürlich mit dem Aua-Fuß voll ab
Ich dachte echt ich kann gleich wieder umdrehen und ab in die Notaufnahme
Gott sei Dank ist nichts passiert aber DAS war meine erste Erfahrung in der "freien Welt"!
Und da wundern sich die Leute wenn man "etwas" wunderlich wird

Hallo Gift-Ulli,

auch von mir ein herzlich Willkommen bei uns.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass du nicht mit dem Longboard über den Autofreien See Gefahren bist, aber nur weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie man auf dem Wasser bergab fahren kann?????

Für Tibiakopfverletzungen gibt es nun mal keinen Fahrplan und jeder Arzt repariert nach gut dünken, manchmal kommt es einen vor, sie nehmen das was gerade da ist, bei dir war halt auch noch Gips da. - Lach

Der Fortschritt hat uns die Platten und Schrauben gebracht, es kann Segen, aber auch Fluch sein. Mit den Gips hat man dir auch noch den Segen genommen.

Es ist fast so, als wenn ich zum Frisör gehe, ich will den angesagtesten Schnitt haben, bekomme ich auch, sie schwitzt, ich schwitze aber das Resultat sieht Super aus, der letzte Schrei.
Und dann kommt sie und setzt mir eine Oma Kaltwellen Perücke auf, mit der Begründung, dass der Wind nicht die Frisur zerzaust ............. einfach ohne Worte.

Aber du konntest ja deine Perücke noch rechtzeitig ablegen und hoffentlich ohne großen Schaden angerichtet zu haben.

Die Geduld auf der Couch hast du ja schon hinter dich gelassen aber für das was jetzt kommt, brauchst du auch noch eine gehörige Portion.

Bis bald
Seidenpfötchen

Hallo Seidenpfötchen!

ÜBER den See wär schön gewesen, das hätte sicher weit weniger weh getan
Jedenfalls geht die Bundesstraße rund um den See d.h. zum Radfahren eher weniger gut (und noch weniger gut um mit nem Skateboard rumzueiern ) Bis auf den einen autofreien Tag - oder für mich: autofreie 5 Minuten^^
Nächstes Jahr probier ichs lieber mit dem Rad, mal schauen wie weit ich dann komm

Die liebe Geduld ist mittlerweile kein Problem mehr für mich, ich bin in der Zeit DERMAßEN geduldig geworden, dass es schon fast unheimlich ist Schon allein durch das ständige laaaangsame gehen und die Tatsache, dass jeder Handgriff 10 mal länger dauert (hinschleichen-Krücken abstellen-*Handgriff*-Krücken nehmen-durchatmen-wegschleichen ) wird man unglaublich ruhig und gemütlich, also war bei mir zumindest so... Mich regt jetz so schnell nix mehr auf, ganz im Gegensatz zu früher^^ Also hat schon auch seine positiven Seiten aber da ich ja jetzt mein Bein wieder fit kriegen muss, sollt ich wohl doch wieder etwas "ungemütlicher" werden

Lg

Hallo Gift-Ulli
Tja, das mit dem gemütlich werden, ist bei mir im Moment echt so eine Sache. In meinem alten Leben ,war ich ständig unterwegs und viel unter Menschen. Nach meinem unspektakulären Unfall (Ende September 2011) hat sich da einiges geändert. 10 Monate sind echt eine lange Zeit, aber ich habe gelernt, mit mir alleine klar zu kommen. Mittlerweile genieße ich diese Auszeit sogar manchmal, weil mir klar geworden ist, daß es auch mal ohne mich läuft. Früher habe ich immer funktioniert, egal, ob mit Mandelentzündung , Grippe und Fieber, habe ich es nie hin bekommen, auch mal Arbeiten ab zu geben. Diesmal ging es halt nicht anders Das heißt allerdings nicht, daß ich mich nicht freue, so langsam wieder mehr übernehmen zu können. Aber, ich werde mir, auch wenn ich hoffentlich wieder normal laufen kann, mehr freie Zeit einräumen und nicht mehr so oft das Gefühl haben, irgend etwas zu verpassen, nur weil ich mal zu Hause bleibe. Übrigens hatten wir überlegt, unseren nächsten Wanderurlaub am Attersee zu verbringen, aber wenn das auch so ein gefährlicher Pflaster ist, muß ich da noch mal drüber nachdenken
Liebe Grüße
Saphira

Ich dachte auch immer ohne mich gehts nicht in der Arbeit aber siehe da - das Labor steht noch
Für mich auch ein Grund es jetzt ruhiger angehen zu lassen, was bis jetzt auch ganz gut klappt
Mal schaun wie es dann ist wenn ich wieder "rennen" kann... Ich denke aber dass sich da schon auch kopfmäßig einiges bei mir getan hat und ich hoffe dass ich die ruhigere und weniger hektische Art beibehalten werde

Ach keine Sorge, solang du nicht vor hast irgendwelche verrückten Stunts auszuprobieren ist es am Attersee überhaupt nicht gefährlich Super zum wandern, entspannen oder einfach nur die Landschaft genießen