DasXundheitsBoard

Hallo ihr,

Ich hatte Mitte März einen Fahrradunfall und mir dabei eine Tibiakopffraktur zugezogen. Zusätzlich wurde ein knöcherner Ausriss des Kreuzbandes festgestellt. Das Kreuzband ist aber nicht nur mit einem Stück ausgerissen, sondern auf dem CT waren ganz viele Knochensplitter zu sehen.

Das Kreuzband wurde dann mit Hilfe des größten vorhandenen Fragments mit einer Schraube fixiert. Der Bruch wurde ebenfalls mit zwei Schrauben fixiert. Nach 4 Tagen durfte ich mit Schiene und zunächst 0 Grad Beugung nach Hause.

Hat hier jemand Erfahrung mit so einem knöchernen Ausriss, bei dem auch Knochensplitter vorlagen?

Die OP ist jetzt übrigens 2,5 Wochen her. Ich darf jetzt 60 Grad beugen, geht aber noch nicht. Strecken auch nicht. Ich habe das Gefühl, dass alles blockiert. Belasten darf ich 6-8 Wochen nach OP.

Außerdem wurde mir gesagt, dass noch bald (Wann genau? Keine Ahnung! Mal hieß es 8 Wochen nach OP, Mal in 3-4 Monaten...) eine Arthroskopie folgen soll, um zu gucken, ob das Kreuzband auch angewachsen ist. Hat jemand damit Erfahrung?

Ich finde diese drohende Folge-OP am schwierigsten zu akzeptieren, weil ich das Gefühl habe, dass ich dadurch wieder zurückgeworfen werde.

Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Salü ringelstumpf,

mit dem knöcherdem Ausriss hab ich selber keine Erfahrung...aber wir hatte nhier schon mehrfach das Problem. Werd mich in einer ruhigen Minute mal auf die Suche machen, vielleicht finde ich die Beiträge

Oh, Verzeihung...wo bleiben meine Manieren.....
Ersteinmal: Herzlich willkommen, schön das du dieses Forum gefunden hast. Hoffe, es hilft dir dich hier ein wenig durchzulesen.

Zurück zu deinem Problem.
Eine Athroskopie ist " nur " ein kleiner Eingriff, meist erfolgt er ambulant und du kannst auch gleich wieder voll belasten. Spätestens aber nach ein paar Tagen.
Es werden über zwei mini Schnitte ca. 0,5 cm, einen an jeder Seite des Knies, spezielle Instrumente benützt um möglichst behutsam in das Gelenk sehen zu können.
Das Gelenk kann danach ein paar Tage leicht geschwollen sein und es können sich leichte blaue Flecken um die kleinen Schnitte herum bilden... das ist aber auch meist schon alles.
Der Eingriff selber dauert auch nur wenige Minuten.
Aber eigentlich kann man das auch kontrollieren, wenn man das Metall wieder entfernt. Meist nach ca. einem Jahr.
Das ist aber nichts, was dich groß zurückwirft. Aufgrund von dem Metall kann kein MRT gemacht werden, das wäre sonst einfacher.

ringelstrumpf hat geschrieben:Ich habe das Gefühl, dass alles blockiert.

DAS ist völlig normal.
Meist leigt es an der noch vorhandenen Schwellung, an der heilenden Naht und an der sich im Ruhemodus befindenen Muskulatur.... die mag jetzt nicht, wenn man sie wieder weckt.
Da musst du dranbleiben...jeden Tag ein paar Minuten, immer mal wieder bis dahin wo der Schmerz ANFÄNGT, da kurz halten und zurück.
NIEMALS in den Schmerz rein...also nicht, schmerzt zwar aber ich mach noch etwas weiter....das überlass dem Physitotherapeuten...der hat ein Gefühl dafür wie weit er gehen darf.

VG
Marion
Wenn du noch Fragen hast ...raus damit. Wir sind keine Ärzte und können nur aus unsere eigenen Erfahrungen schöpfen... Also bei größeren Problemen immer den Doc fragen

Vielen Dank für die freundliche und liebe Antwort!

Es tut einfach irgendwie gut über alles zu reden und sich auszutauschen. Du hast mir auch sehr die Angst vor der Arthroskopie genommen. Dankeschön.

Gut, dass diese Blockade-Gefühl normal ist. In zweieinhalb Wochen darf ich bis 90 Grad üben. Darauf freue ich mich besonders. Normal sitzen können! Juhu!

Leider bin ich heute auf einer nassen Stelle am Boden weggerutscht und habe dabei das Bein belastet. Danach tat es auch ein paar Minuten lang weg. Schmerzen habe ich jetzt keine mehr, angeschwollen ist auch nichts. Trotzdem mache ich mir jetzt Sorgen, dass ich all den Knochenheilungsfortschritt zunichte gemacht habe oder, schlimmer, irgendetwas verrutscht ist.

Ich weiß, dass mir hier niemand sagen kann, ob dabei etwas passiert ist, aber falls andere hier auch schon auf das Bein aufgetreten sind (halbes Körpergewicht war das leider schon, mindestens) und nichts passiert ist, würde ich mich über Erfahrungsberichte freuen.

Liebe Grüße und nochmal herzlichen Dank!

Hallo

Du bist noch bei Null-Belastung oder?

Ich kann dir nur berichten, wie es bei mir mit Teilbelastung war. Ich habe leider auch ab und zu mal aus Versehen mehr belastet Hatte dann natürlich auch direkt Angst, dass wieder was gebrochen oder abgerutscht ist....

Gestern habe ich bei meinem Kontrolltermin im KH mal den Arzt gefragt - er meinte, dass nichts passiert, wenn man mal mehr belastet. Die Schrauben halten das aus. Naja es wäre auch ziemlich blöd wenn nicht, schließlich passiert eine ungewollte Mehrbelastung jedem mal...

Man sollte halt nicht auf dem kranken Bein durch die Gegend hüpfen

Liebe Grüße
Melissa

Salü,

ringelstrumpf hat geschrieben:Es tut einfach irgendwie gut über alles zu reden und sich auszutauschen

Ja, stimmt und das ist auch das Gute an diesem Forum.
Hier darf man nach Herzenslust all die " dummen" Fragen stellen, die einem beim Doc nie über die Lippen kämen, man darf sich ausweinen, seinen Frust dalassen, sich alles von der Seele schreiben... Gutes wie auch Schlechtes.....Und es wird keinem zuviel. Denn jeder der eine solche Verletzung hinter sich hat oder auch mittendrinn steckt, versteht das.
Plötzlich gibt es keine peinlichen oder dummen Fragen...denn alle haben das irgendwie auch so oder ähnlich erlebt.

Und fast jeder ist irgendwann einmmal zu fest draufgetreten und nichts ist passiert. Es ist wie Mel sagt, das Metall hält eine Menge aus.... nur sollte man es nicht übertreiben. So frei nach dem Motto, wenn es einmal gut gegangen ist....
Wenn du dich durch die Beiträge der anderen liest, wirst du sehen wie oft das passiert...und fast jeder hatte danach dieses ungute Gefühl

VG
Marion

Hallo und Grüss Gott zusammen,

bin neu hier im Forum und habe mir im Januar 2017 beim Skifahren eine gleichgelagerte Verletzung - Tibiakopftrümmerbruch mit knöchernem Ausriss des hinteren Kreuzbandes - zugezogen. Da mein Heilungserfolg aufgrund der "nicht optimalen" postoperativen Nachbehandlung sehr frustan verläuft, vorsichtshalber ein Hinweis @ringelstrumpf:

Falls bei dir auch das HINTERE Kreuzband tangiert ist empfehle ich dir, dich mit der Problematik der sogenannten "spontanen hinteren Schublade" zu beschäftigen, welche nach einer OP am hinteren Kreuzband durch eine falsche Schienenversorgung bzw. falsche physiotherapeutische Übungen begünstigt wird und konservativ nur schwer wieder zu revidieren ist. Siehe hierzu beispielsweise folgenden Link
http://www.arthro-clinic.de/knieproblem ... -kreuzband
oder google einfach mal.

VG und allen alles Gute
cabrio

Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde.

Nochmals danke für eure Ratschläge. Ganz besonders natürlich für die Warnung vor der "spontanen hinteren Schublade". Sowas möchte man ja auf keinen Fall durch falsche Behandlung riskieren. Bei mir ist allerdings das Vordere Kreuzband betroffen.

Das VKB wurde ja mit einer Schraube fixiert. Im Krankenhaus hieß es "Wir wissen nicht, ob das halten wird". Falls nicht, müsste eine Kreuzbandplastik her. Ich weiß nun nicht, ob die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht hält, sehr hoch ist oder ob man mir einfach nur Angst machen wollte, damit ich ja nicht zu früh belaste. Ich versuche einfach zuversichtlich zu sein, dass das schon hält!

Ich wurde diese Woche (6 Wochen nach der OP) von der Orthopädin geröntgt. Sie meinte, dass sich der Knochen nicht "zurückzieht", das heißt wohl, dass es heilt, aber es wäre noch ein Spalt da. Ich hätte gedacht, dass nach 6 Wochen das Ganze schon größtenteils verheilt sein müsste. Brauchen Knochen echt so lange Zeit? Warum können dann manche schon nach 2-4 Wochen wieder herumlaufen? Hängt das mit der Art des Knochens zusammen?

Drauf stehen darf ich laut Orthopädin auch nicht, solange die Schraube noch drin, da die Schraube nicht versenkt wurde, sondern raussteht und am Knorpel reiben könnte. (Zumindest vermutet sie das... genau wissen das wohl nur die Ärzte im Krankenhaus.)

Jetzt verstehe ich wenigstens, warum 8 Wochen nach der OP eine Re-Arthroskopie geplant ist (steht im Entlassungsbrief).

Am 17. Mai habe ich im Krankenhaus einen Termin. Da wird dann wohl die Re-Arthroskopie geplant, um die Schraube zu entfernen. Hoffentlich ist bis dahin alles so weit verheilt, dass man die Schraube entfernen kann...

Irgendwie ist das doof, wenn alles so unklar ist!

Viele liebe Grüße!

Hallo Ringelstrumpf,

leider dauert das mit dem Zusammenwachsen der Knochen so lange.... Ich darf jetzt erst langsam die Belastung steigern, merke aber sofort, wenn es zuviel wird. Bei mir geht es mit dem Beugen mittlerweile sehr gut, Problem ist das Strecken bzw. die Steuerung des Beins. Mit äußerster Konzentration und Anspannung im ganzen Körper ! habe ich es gestern dann geschafft, das Bein ein paar Zentimeter gestreckt zu heben. Nachher war ich fix und fertig. Bin jetzt in der 10. Woche und nicht operiert. Ich finde das Schlimmste ist, dieses unnütze rumsitzen und warten....jetzt darf ich immerhin ab und an mal auf dem Standfahrrad ein paar Minuten fahren und mit den Krücken rumlaufen, reicht mir an Bewegung aber nicht. Bin vorher 2 - 3 Stunden täglich unterwegs gewesen. Wünsche Dir alles Gute

LG Lari

Hallo Lari,

ja, so geht's mir auch. Man kann halt nicht viel machen. Dank Drehstuhl schmeiße ich den Haushalt ganz gut, aber mein Mann muss trotzdem viel alleine machen.

Ich finde es irgendwie so frustrierend, dass diese Verletzung so langwierig ist. Andere Knochen kann man nach 2-4 Wochen zumindest wieder teilbelasten. Hier 8 Wochen 0,0 Belastung - außer Bein abrollen.

Tut mir leid, dass das bei dir mit der Streckung so schwierig ist. Das ist echt doof, denn die Streckung soll ja fürs Laufen so wichtig sein. Aber das kommt, Stück für Stück! Alles Gute dafür.

Bei mir ist die Beugung noch relativ schlecht für über 7 Wochen nach OP. 80 Grad sind es inzwischen. Die Streckung geht. Ich kann allerdings nicht sagen, ob ich sie komplett geschafft habe, weil ich von Natur aus ziemlich stark überstrecken kann. Der Vergleich mit dem gesunden Bein lässt das verletzte also ziemlich alt aussehen. Aber ich glaube, es passt schon so.

LG

ringel

Die Re-Arthroskopie soll nun doch nicht kommen. Ich darf seit gestern 20 kg belasten, ab nächste Woche 40 kg. Danach wird noch einmal geröngt, um zu gucken, ob auch alles hält, und ich denke, dass ich dann weiter mehr belasten darf.