so langsam nähert sich mein jahrestag. ich denke viel zurück ans frühjahr letztes jahr, wieviel spaß und freude ich hatte an den fahrstunden, wiesehr ich meinen mann genervt habe damit er mir zum übergang einen roller kauft, weil ich endlich wieder zweirad fahren wollte nach so vielen jahren. so früher als teenager
denke an die sicherheit die von anfang an auf dem moped da war, dass ich nie angst hatte, vor keiner kurve, keinem bremsen, vor nichts. das da viel von freiheit und leben zu spüren war. wind - sonne - freiheit. leben.
die natür völlig anders erleben als vom auto aus, die gerüche wahrnehmen, die warme luft spüren. mit der maschine eins sein und mich selbst spüren.seufz...
es war ein gutes gefühl.
diese leitplanke, die mir so oft vor augen steht - wochen später waren wir an dieser stelle und aus heutiger sicht weiß ich das es unerfahrenheit war, dass ich diese langgezogene kurve, nach vorher vielen kurzen und kleinen, nicht gescheit nehmen konnte. aber lernen, kann man nur beim fahren. vielleicht wars einfach glück das dies passiert ist, vielleicht wars ein zeichen... lass es...
langsam war ich - abspringen hätt ich können.... hätte, wenns und abers gibts so viele. ändern lässt sich nichts mehr.
zehn monate mit schmerzen, lähmungen und kampf über ein körperteil das irgendwie nicht mehr wirklich dazu gehört hat.
sehr einsam bin ich gewesen, trotz familie. alle haben ihr leben weitergemacht, nur ich saß fest. einsam. das tat weh.
die letzten frühlingstage fühlen sich an, als wäre das letzte jahr nie gewesen. mein roller steht da, mein moped. die sonne scheint - alles scheint so wie letztes jahr und doch - ist alles anders. manchmal denk ich das ich geschlafen habe und in der zwischenzeit jemand anders das ertragen hat was gewesen ist und ich jetzt einfach weitermachen kann als wär nix gewesen....
hab auf meinem moped gesessen, es fühlt sich zwar gut an, aber mein bein schafft es gar nicht aufs pedal. es wird wohl ein traum bleiben den ich anders ausleben muss, als aufm zweirad. selbst den roller könnt ich momentan noch nicht halten wenn ich draufsitze. das, so denke ich - wird irgendwann wieder möglich sein. vielleicht im nächsten jahr.
geblieben von meinem traum nach freiheit ist eine verletzung, die mich wohl den rest meines lebens begleiten wird. von der ich sicher noch lange "etwas" haben werde....
dankbarkeit - es hätte schlimmer sein können....
danke, das ich meine gedanken hier lassen darf und ihr sie mit mir teilt.