Zustand zwei Jahre nach schwerem Fahrradunfall

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Gast

Zustand zwei Jahre nach schwerem Fahrradunfall

Beitrag von Gast »

Ich grüße aus Sachsen alle Leidgeprüften!
Ich bin 62 Jahre alt und hatte als Radfahrer vor reichlich zwei Jahren ein "Treffen" mit einem Merzedes- Kleintransporter. Schäden danach: Am Auto die Windschutzscheibe mit meinem Schädel eigeschlagen und eine ansehnliche Delle im Blech, die ich mit meiner Schulter geformt hatte.
Schäden bei mir: Insgesamt zwölf Frakturen (Schädel, Rippen mit Einspießung in die Lunge, beide Schulterblätter, beide Schlüsselbeine, Oberschenkelhals und gespaltener Tibiakopf). Oberschenkelhals wurde mit einem Gammanagel (250 g Metall) und die Tibia mit 3 Schrauben operativ versorgt. Das Metall wurde 14 Monate nach dem Unfall unter Rückenmarksanesthäsie entfernt. Ich habe das Krankenhaus 24 Stunden nach der OP verlassen und bin selbst mit dem Auto nach Hause gefahren (keine Bastungseinschränkung von Seiten des Arztes). Heute, 26 Monate nach dem Crash, fühle ich mich fast so wie vorher. Geringfügige Beschwerden gibt es bei Wetterumschwüngen.
Zu danken habe ich dieses gute Allgemeinbefinden guter Physiotherapie und dem Hinweis eines benachbarten Allgemeinmediziners: "Bewegen, bewegen, bewegen; wann immer und wo immer es geht und testen, was der Körper (Schmerzempfinden) zu dieser oder jener Bewegung sagt. Diesen Rat kann ich nun allen Leidensgefährten guten Gewissens weitergeben.
Bewegt Euch!
Uwe
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nicole.freiburg
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Beitrag von nicole.freiburg »

Dem kann ich nur zustimmen!

Mein Unfall liegt nun 19 Monate zurück und die Metallentfernung ist auch schon 8 Monate her. Und auch ich habe vor einiger Zeit wieder langsam angefangen mit Sport und ich muss sagen, meinem Unfallbein gehts sehr gut. Schwimmen ist eine geniale Art sanft und effektiv zu trainieren! Leider macht mir mein rechtes Knie schwere Probleme, da ich durch die einseitige belastung einen Knorpelschaden habe, was zu ständigen Ergüssen und folglich zu heftigen Schmerzen führt. Aber auch da ist schwimmen sehr förderlich.

Also Tibis, ich schließ mich Uwe an! Bewegt euch!

Liebe Grüße Nicole
Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag (Charlie Chaplin)
Brauny
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Beitrag von Brauny »

Hallo an alle Tibiaköpfler!

Also ich kann auch nur sagen das Bewegung hilft.

Mein Unfall liegt jetzt gute 9 Monate zurück (mein Beitrag steht im Forum unter Tibiaköpflerin). Übermorgen kommt das Metall raus, weil es immer wieder schmerzen macht. Die Ärzte meinen aber trotz allem dass der Knochen wieder gut zusammengewachsen ist und man könnte jetzt mit der Metallentfernung beginnen.
Aber trotz meines Unfalls und der noch andauernden Genesungszeit (weil das Aussenband zu locker ist) habe ich gelernt das Sportliche Tätigkeiten mir helfen das Knie zu kräftigen und sanft wieder die Beweglichkeit zu steigern. Ich habe z. B. auch durch meine Physiotherapeutin die auch immer wieder sagte bewegen, bewegen, bewegen wieder mit radfahren und sogar Nordic Walken war wieder drin. Zwar nicht so doll und schnell wie bei den Profis aber es hat dem Knie nicht geschadet.
Und wenn ich daran zurück denke das ich die ersten Wochen nach meinem Unfall sogar im Rollstuhl saß....
Also was ich damit sagen will, ich apelliere an alle Tibiaköpfler versucht euch so viel wei möglich zu bewegen. :lol:

An alle weiterhin gute Besserung und viele grüße von Brauny
Petra
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Beitrag von Petra »

Wie schafft Ihr es alle, das Metall so früh rauszukriegen? Mein Unfall ist am 9.8. ein Jahr her, die Platte macht mir extreme Probleme und keiner will sie mir rausnehmen. :(
Ich soll noch mindestens 3-4 Monate warten. Bewegen geht nur mit Schmerzmitteln, bei größeren Aktionen bin ich wie die Rad-Profis völlig gedopt :twisted:
Ich kann mich immer noch nicht runterknien, Treppen steigen geht auch nur mit festhalten. Kupplung am Auto geht auch nicht, Laufen ohne Schmerzen max. 500m, danach ist Schluß.

Manchmal ganz schön genervt
Aus dem Wendland
Petra
Elke
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Beitrag von Elke »

Hallo Petra,

kann ich gut verstehen, dass du genervt bist, mir hat das Metall ja auch große Probleme gemacht.
Die Unfallklinik wollte mich auch überreden, noch 6 Monate bis zur Metallentfernung zu warten, aber ich habe so lange genervt, bis sie sich drauf eingelassen haben. Ich habe gefragt, wieso ich noch warten soll, wenn doch der Knochen gut durchbaut ist und ich ansonsten eigentlich nur Schmerzen habe.
Der Vorteil beim Warten ist ja wohl, dass sich das Gewebe drumherum weiter regenieren kann, und somit die OP-Folgen gut abgefangen werden können. Aber wenn die Schmerzen so groß sind, kann sich ja das Gewebe auch nicht wirklich regenerieren...

@Uwe:
Ich finde es wirklich sehr erfreulich, dass es dir nach diesen Verletzungen wieder so gut geht.
Ich denke auch, dass Bewegung einfach das beste Mittel ist, wieder fit zu werden.
Trotzdem finde ich es ehrlich gesagt etwas fahrlässig von deinen Ärzten, dir 24 Stunden nach der OP die Freigabe zur Vollbelastung zu erteilen und dich Auto fahren zu lassen etc.
Die meisten hier im Forum durften das Bein ja mind. 8-12 Wochen nicht bealasten, offenbar ist das so ein Durchschnittswert, bei dem man davon ausgeht, dass sich danach alles stabiliert hat.
Bei dir ist ja alles gut gegangen und im Nachhinein war es vielleicht auch gar nicht schlecht, sich so früh zu bewegen, schließlich ist ja nichts passiert. Auch ich habe mich oft gefragt, ob es wirklich nötig ist, das Bein so lange nicht zu belasten und damit das Gelenk und die Muskulatur ziemlich degenerierten.
Aber 24 Stunden nach OP finde ich mehr als bedenklich, in dieser Zeit können die Knochen noch nicht annähernd verwachsen sein.

Aber wie gesagt, bei dir ging ja alles gut und es ist schön, dass es dir so gut geht! :D

Liebe Grüße
Elke
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Ursel
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Beitrag von Ursel »

Auch ich stehe in 4 Wochen vor der Metallentfernung, nach 21 Monaten. Nach Aussagen der Ärzte hätte es auch drinn bleiben können, da ich aber immer noch an Bewegungsdeviziten leide soll es jetzt doch raus.Auch habe ich ja seit dem Unfall ein Problem mit dem Pyroneusnerv der meinen Fuß hängen läßt.Durch viel Gymnastik ist es zwar besser geworden,aber der Gang ist nicht gleichmäßig. Nun meinen die Ärzte das sich der Nerv vieleicht auch durch das Metal gestört fühl.Ich hoffe das es durch die nächste OP. besser wird.
Gute Besserung an alle Tibiakopfgeschädigten
Ursel
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Andi Jacomet
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Beitrag von Andi Jacomet »

Ich war letzte Woche 2-3 recht grosse (für Tibiaköpfler-Verhältnisse) Wanderungen machen, jeweils 3-4 Stunden, - http://blog.jacomet.ch/?p=381 - etwa 500m Höhendifferenz, zum Abwärtsgehen mit Wanderstöcken. Lief also recht gut; das metallbefreite Knie war zwar gereizt, aber einige Tage danach wieder OK.

Momentan denke ich allerdings nicht mehr, dass die ME viel gebracht hat -klar, ein Ziehen und Ziepen entlang der Platte ist weg, der Fremdkörper ist draussen, aber punkte Arthroseschmerzen etc. ist natürlich alles beim Alten, da darf man sich keine Illusionen machen...

Ich bin zugegebenermassen aber auch weitaus weniger konsequent mit Kräftigungsmassnahmen als andere hier im Forum...
beatle
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Beitrag von beatle »

ich kann mich der Mehrheit auch nur anschließen, meine Metallteile wurden nach 11 Monaten entfernt und seither bin ich wesentlich schmerzfreier. Gewisse "Wetterfühligkeiten" werden wohl immer bleiben, aber Kräftigungsübungen und Bewegung ist immer gut.

Freu mich jetzt schon auf meinen Wanderurlaub, 1 Jahr nach Unfall hoffentlich wieder ungetrübt.

Grüße an alle
beatle
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