Hallo an alle Leidensgenossen!!!
Also, nach Monate langem verschieben der Metallentfernungs-OP und Arthroskopie hab' ich's jetzt endlich überstanden. (Die OP's wurden 3 mal vom Krankenhaus aus Kapazietätsgründen verschoben).
Doch nun zu meiner OP: es wurde in einer 3 stündigen OP zwei Platten mit insgesamt 13 Schrauben entfernt. Es wurde eine Arthroskopie mit Gelenktoilette und eine Semitendinosusplastik des Außenbandapparates mit Entnahme von meinem gesunden Bein durchgeführt.
???
Also, das Metall konnte, laut Aussage meines Operateurs gut aber mit sehr viel Blutverlust entfernt werden. Dennoch bin ich immer noch nicht ganz ohne Metall. Trotz allem, bleibt eine Platte mit drei Schrauben und zwei Schrauben die direkt im Tibiakopfplateau verschraubt sind im Bein.
Bei der Arthroskopie wurde festgestellt das sich die Patella deutlich seitlich verschoben hat, sich aber dennoch korrekt abbiegen läßt. Der laterale Gelenkspaltbereich mit lateralem Kompartment zur Kapsel hin ist deutlich aufgeweitet und gereizt (das Außenband ist viel zu locker). Das vordere Kreuzband ist nicht straff genug angewachsen, ziemlich ruptiert und in der Mitte hat es einen gewissen Schaden genommen. Die Knorpelflächen sind bei mir altersentsprechend unauffällig. Seitlich des Tibiakopfes zeigt sich noch ein geringer Spalt der jedoch ebenerdig verwachsen ist.
Das Kreuzband wurde etwas straffer angenäht.
Da das Außenband zu locker ist, wurde mir von meinem gesunden Bein eine Sehne (Semitendinosusplasik) entnommen und zur Verstärkung an das Außenband genäht.
Nach dieser ganzen Murkserei wurde ich in den Aufwachraum geschoben, den ich wach und ziemlich benebelt von der Narkose verließ.
Leider gings mir nach dieser OP in der ersten Nacht gar nicht gut und die Nachtschwester hatte mit mir alle Hände voll zu tun. Mir wars ziemlich schlecht und ich mußte mich auch etliche male übergeben.
Am nächsten Morgen war die Übelkeit zwar schon etwas besser, aber noch lange nicht überstanden. Erst gegen Abend, als sämtliche Tropfen und Zäpfchen an mir ausprobiert wurden, ging es langsam wieder aufwärts.
Am darauffolgenden Tag wurden sämtliche Redonschläuche (ich hatte insgesamt 4 Stück davon) gezogen.
Meinem ersten Ausflug auf den Krankenhauskorridor stand also (fast) nichts mehr im weg. Ja, fast eben. Ich darf insgesamt 6 Wochen wieder nur mit 15kg Teilbelastung gehen. Davon jeweils zwei Wochen mit Mecronschiene (das Bein ist ganz steif und fest in eine Schiene gezwängt und wird nicht abgebogen), dann zwei Wochen Don-Joy Schiene mit 20° und danach zwei Wochen auf 90° Beugung eingestellt.
Im Moment befinde ich mich in Woche 3,5 mit 20° Beugung.
Weil ich ja beim ersten mal fast drei Monate lang mit Stützen gehen mußte, hab ich meiner Physiotherapeutin im Krankenhaus auf den Stützen "die Treppen hoch und runter gehen" vorgeturnt.
Nach meinem 6-tägigem Aufenthalt mit Vollpension im Krankenhaus durfte ich wieder nach Hause.
Jetzt wo das Metall (fast) draussen ist, kann ich sagen das es sich schon besser anfühlt. Die Schmerzen sind im Rahmen, außer beim Bein mit der Sehnenentnahme, das ich voll belasten darf, hab' ich mehr Schmerzen beim gehen als vorher.
Wenn ich versuche mein Tibiakopfgeplagtes Bein zu beugen um auf die 20° zu kommen schmerzt es immer noch erheblich. Vor allem nachts wenn ich mich seitlich legen will und es etwas abwinkle ist es fast unerträglich.
Letzte Woche mußte ich nach Murnau ins Unfallkrankenhaus zur Begutachtung. Dort hatte ich eine sehr nette Ärztin die sich auch endlich mal viel Zeit für mich und meine fragen nahm und mir alles genau erklärte. Leider meint Sie auch das ich von diesem ganzen Bruch einen Schaden im Knie abbekommen habe und der seine Folgen mit sich ziehe....
Der erste Schaden besteht bereits durch das Kreuzband und das Seitenband so, das mein Knie jetzt schon ziemlich instabil ist.
Dennoch wünsche ich allen anderen Tibiakopfkranken und Ingo nicht auf zu geben!
Viele liebe grüße von Brauny