Beim Skifahren in Obertauern/Österreich liefen die Ski zusammen und ich bin irgendwie übers Knie gefallen oder so. Schon während der Drehung wusste ich dass das nicht normal sein kann. Beim Röntgen im Ärztehaus in Obertauern wurde eine laterale Tibiakopfimpressionsfraktur rechts diagnostiziert. An den mitleidigen Blicken und Bemerkungen der Ärzte und Helfer ließ sich erahnen dass das nix Gutes ist.
Nach einem Zwischenstopp im Ärztehaus in Radstadt wurde ich ins Unfallkrankenhaus nach Salzburg gebracht, wo ich noch am selben Abend operiert wurde.
Am nächsten Tag konnte ich meinem Implantateausweis entnehmen, dass sich nun 8 Schrauben, 1 Platte und 1 Stift in meinem Knie befinden. Und immer wieder wurde einem von verschiedenen Leuten mitgeteilt dass das für mein junges Alter (knapp 24 Jahre) eine sehr schwere Verletzung ist, ich später an Arthrose erkranken werde und ich für den Heilungsprozess sehr viel Geduld haben muss.
5 Tage verbrachte ich also Salzburg, dann habe ich mich in meine Heimat nach München verlegen lassen, wo ich weitere 8 Tage im Krankenhaus war. Also wurde ich nach guten 2 Wochen und mit einer Beugung von max. 20° mit Bewegungsschiene entlassen. Eine Woche später ging ich erneut ins Krankenhaus weil ich starke ziehende Schmerzen in der Wade vom operierten Bein hatte. Durch den Duplex-Ultraschall wurde eine Muskelvenenthrombose diagnostiziert, welche mit erhöhter Dosis Thrombosespritzen behandelt wurde. Nach 3 Tagen wurde ich wieder entlassen.
Die darauf folgenden 3 Wochen verbrachte ich bei meinen Eltern, erst dann bin ich wieder in meine Wohnung gezogen wo ich soweit ganz gut zurecht komme.
Mit der Physiotherapie wurde nach Entlassung recht schnell begonnen und seitdem gehe ich 2 mal die Woche hin. Über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr hatten die Praxen geschlossen, daher bekam ich am 24.12. eine Motor-Bewegungsschiene, welche ich 3 – 6 mal am Tag für je 30 Minuten benutzte. 4 Wochen später wurde die wieder abgeholt weil die Krankenkasse die Kosten nicht weiter übernimmt (obwohl ein Folgerezept von meinem Arzt vorliegt).
Jetzt – knapp 8 Wochen nach der OP habe ich eine Beugung von gerade mal 50° passiv. In der Physiotherapie mit Beine von der Liege baumeln lassen, fast 80 ° - aber erst am Ende der 20 Minuten. Die Wade anheben aus eigener Kraft klappt noch nicht.
Weder der Arzt noch der Physiotherapeut sind mit den Fortschritten zufrieden. Abgesehen davon habe ich immer noch Schwierigkeiten ganze Strecken (also länger als 5 Minuten) auf Krücken zu gehen.
Zum Glück war ich während der ganzen Zeit bis jetzt eigentlich schmerzfrei
Am 8.2. habe ich einen erneuten Arzttermin. Jetzt werde ich mich mal erkundigen wie es mit einer stationären Reha aussieht. In 2 Wochen werde ich anfangen dürfen mit 20 kg Belastung, da wäre das schon sehr sinnvoll.
Hat von euch jemand Erfahrung mit einer Reha-Klinik?
(Nachtrag)
Die Verletzungen zusammengefasst:
Tibiakopfimpressionsfraktur rechts
- wg. Impression Unterfütterung der Gelenkfläche mit Endobon-Knochenersatz
- Trümmerbruch, Fragmente teilweise nur noch geringfügig erhalten, teilweise mit Kapselanschluss
- Verdrehung der Gelenkfläche um 90 Grad
- Meniskusabriss, mit 5 Nähten wieder angenäht
- Kompartmentsyndrom in der Tibialis-Anterior-Loge mit Spaltung
- Muskelvenenthrombose (2 - 3 Wochen nach Unfall)