Tibiaköpflerin

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Brauny

Tibiaköpflerin

Beitrag von Brauny »

Halli Hallo!!!!

Ich bin leider auch eine Tibiaköpflerin und zwar schon seit ende Oktober 2006. Ich war mit meinem Motorrad auf dem Weg zur Arbeit als mir ein Auto die Vorfahrt nahm und mir frontal in mein linkes Knie gekracht ist. Da wars auch schon passiert ich knallte auf die Motorhaube mein Motorrad sah ich noch wegrutschen und dann lag ich auf der Strasse. Weil der Unfall an einer belebten Strassenkreuzung passiert ist waren gleich einige Passanten da die mir einen Notarzt riefen, weil der Unfallverursacher sichtlich in einem Schockzustand, wahrscheinlich nicht in der Lage dazu war. Dieser kümmerte sich nicht um mich als ich da so mit brutalsten Schmerzen auf der Strasse lag. :cry:
Na ja und dann kam das volle Programm Feuerwehr, Polizei und Notarzt.

Als ich dann im KH ankam und die die ganzen Untersuchungen mit mir machten wahr ich durch das viele Morphium total benommen und bekam eigentlich nicht so viel mit. Erst so gegen Abend (mein Unfall passierte in der früh um 7 Uhr) als ich endlich in ein Zimmer geschoben wurde. An dem Tag war anscheinend Großkampftag im KH und ich stand nach den Untersuchungen die gegen 11 Uhr abgeschlossen waren mit meinem Bett auf dem Korridor rum. Wie gesagt bis abends fast 17 Uhr.

Zum Glück hatte ich dann eine nette Bettnachbarin. :D
Am nächsten Tag bei der Visite wurde mir dann eröffnet das mein Bruch doch schlimmer ist als sie zuerst dachten. So erzählte mir der Arzt dass ich einen komplizierten Trümmerbruch am linken Schienbeinkopf habe und dieser operiert werden müsse. Da hatte ich als ich das hörte auch ziemlich schiss davor. Schließlich war ich bis dahin noch nie im KH und operiert bin ich auch noch nie geworden. Weil mein Bein aber überdimensional angeschwollen ist wurde das warten auf die bevorstehende OP zur zereissprobe. Und es dauerte 7 Tage als ich dann endlich operiert wurde.
In einer 4 Stunden dauernden OP wurden mir dann 3 Titanplatten und 14 Schrauben eingesetzt. Dementsprechend sieht mein Knie nun aus. Übersäht mit 3 Narben eine ist 16 cm, eine 13 cm und eine mit 6 cm länge.
Meine erste Nacht nach der OP war sehr beschissen ich hatte auch so eine Schmerzpumpe mit der ich mir meine Injektionen selber geben konnte. Die Schwester war auch oft da und hat meine Werte gemessen. Meine Bettnachbarin hatte durch mein gewimmere auch keine gute Nacht.
Die Pumpe hatte ich 4 Tage dran und ebenso lange durfte ich auch nicht aufstehen, auch nicht zum Pipi machen. Gottseidank gibt es Katheter. :lol:

Am 4 Tag kam dann das ganze Tropfzeug weg und ich durfte mit der Schwester und mit meinen Krüken schon die ersten Gehversuche starten. Unglaublich wie schwer es ist wieder laufen zu lernen. Durch diese lange Liegezeit haben sich meine Muskeln so zurückgebildet dass ich anfangs gar kein Gefühl mehr im Bein hatte. Musste aber Schmerztabletten nehmen weil ich zu starke Schmerzen hatte. Nach den kleinen Ausflügen mit der Schwester musste ich allerdings das Bein wieder hochlagern und kühlen.
Jeden Tag hatte ich dann Physio im KH und dann kam ich für weitere 3 Wochen auf Stationäre Reha. In der Rehaklinik wurde ich dann die ersten 4 Tage in einen Rollstuhl verbannt weil mein Bein derart schmerzte und ich vom Arzt aus vorerst keinen Ausflüge machen durfte. Das hat vielleicht genervt. Schlieslich fühlte ich mich total beschissen weil ich in diesem blöden Rollstuhl sitzen musste. Und auserdem hatte ich heimweh.

Doch gottseidank durch das fleisige üben hatte ich mein Bein dann bald soweit dass ich mit meinen Krüken stückchen für stückchen jeden Tag ein bischen weiter gehen konnte. (Ich hatte Teilbelastung von 15 kg).
Der Aufenthalt in der Reha hat mir sehr geholfen und dann war ich wieder soweit fit das ich auch fleisig das Treppensteigen übte. Schlieslich muß ich zu hause ja irgendwie in den 2. Stock kommen. (Es gibt keinen Aufzug).

Als ich dann endlich nach Hause durfte stand auch bald wieder der Röntgentermin im KH an. Der Arzt war ziehmlich zuversichtlich und meinte das der Bruch gut operiert wurde. Leider wurden meine Schmerzen nicht weniger und ich musste weiter Voltaren einnehmen und fleisig zur Krankengym. gehen.

So vergeht die Zeit und es ist Mai. Leider geht es mir noch nicht wirklich besser und ich habe immer noch Schmerzen, gehen kann ich nur humpelnd. Das viele Metall verursacht die Schmerzen und deshalb werde ich ende Juni wieder operiert. Hoffentlich mit einem besseren Ausgang....


Gute Besserung an alle Tibiaköpfler eure Brauny
Brauny
Beiträge: 11
Registriert: Do Mai 24, 2007 8:32 am
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Beitrag von Brauny »

Hallo an alle Tibiakopfgeplagten!

Ich muß mal wieder schreiben, denn ich weiß jetzt bald nicht mehr weiter.

Die Teilmetallentfernung habe ich nun hinter mich gebracht. Allerdings nicht im Juni sondern erst Anfang August. Die OP wurde vom KH verschoben aus Kapazitätsgründen.
Bei dieser zweiten OP wurde auch eine Arthroskopie durchgeführt. Und dort stellten die Ärzte fest dass ich gar kein Aussenseitenband mehr habe. (Ich dachte mir schon dass mit meinem Knie etwas nicht in Ordnung ist, da es mir mit zunehmender Belastung immer weggeknickt ist.) Nun ja, die Ärzte entnahmen mir dann von meinem gesunden Bein eine Semitendinosussehne und pflanzten diese als neues Seitenband ein. Zudem wurde mein vorderes Kreuzband auch noch gestrafft.

Jetzt nach gut 3 Monaten bin ich schon endlich wieder in der Lage kurze Strecken zu gehen. Allerdings noch mit erheblichen Behinderungen. Ich kann mein Knie immer noch nicht so viel beugen. (Ich schaffe gerade mal 100°.) Wenn ich versuche das Knie weiter zu beugen geht es kein Stückchen weiter. Es ist ein richtiger Stopp. Und ein stechen macht sich im Knie und in der Kniekehle bemerkbar.
Und Treppeabsteigen ist auch sehr schwer. Da ich keine Kraft habe in einem Stück runterzugehen.
Ich habe 2mal in der Woche Krangengymnastik, Lymphdrainage und Krangengymnastik am Gerät.
Mit meinem Arzt habe ich schon gesprochen ob ich noch auf eine stationäre Reha gehen kann. Er meint dass das erst mit der Berufsgenossenschaft abgeklärt werden müsse.
Zu meinen Beschwerden konnte ich meinem Arzt gar nichts sagen weil er kaum Zeit für mich hatte. :cry:

Meine Frage ist nun, wer hatte eine Sehnenplastik oder Kreuzbandstraffung und hat auch solche oder ähnliche Beschwerden??

Wer kann mir Tipps geben?

Ich weiß bald nicht mehr weiter!!! :cry:

Danke fürs zuhören!!!

Gruß die Brauny
Astrid3012
Beiträge: 57
Registriert: Di Dez 04, 2007 1:18 pm
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Beitrag von Astrid3012 »

Hallo Brauny,

ich bin mehr oder weniger neu hier. Meine Geschichte habe ich damals dem Andi gemailt, als es noch kein Forum gab. Habe mich aber jetzt mal registrieren lassen, als ich gelesen habe, dass du in Murnau zur Begutachtung warst und die Ärztin sich richtig Zeit für dich genommen hat. Da muss ich doch meinen Senf dazugeben und dir sagen, dass mich damals (mein Unfall war am18.04.2003) der Helikopter auch dorthin geflogen hat. Ich war mit den Ärzten dort auch sehr zufrieden. Habe sogar für meine Metallentfernung wieder eine Anfahrt von 700 km in Kauf genommen um das Metall wieder dort entfernen zu lassen.
Ich hatte einen Skiunfall und mir dabei einen Tibiakopf-Trümmerbruch, eine Spiralfraktur im Unterschenkel und einen knöchernen Ausriss des vorderen Kreuzbandes zugezogen. Bei der Metallentfernung 2 Jahre später wurde noch festgestellt dass der Muskel auf dem Schienbein auch gerissen war. Von einer OP deswegen wurde mir aber abgeraten, da es dabei sehr oft zu Komplikationen kommt.

Nach mittlerweile über 4 Jahren seit dem Unfall merke ich, dass das Knie immer weniger belastbar ist. Anfangs konnte ich noch joggen (ungefähr 2 Jahre nach dem Unfall). Dann bin ich eine Zeitlang nur noch Rad gefahren und seit einem Jahr probiere ich es mit Nordic Walking. Das bereitet mir mittlerweile aber auch schon Beschwerden. Ich habe dann kurz danach und auch am Tag darauf starke Schmerzen im Knie, die teilweise bis in den Unterschenkel strahlen. Ansonsten habe ich sowieso leichte bis mittelmäßige Schmerzen in der Innenseite des Knies (Meniskus??)
Diese Sehnenplastik, die du angesprochen hast, wurde bei mir auch angedacht, da mein Knie - besonders wenn ich auf einer Bergtour bergab gehe - sehr instabil ist. Es zittert und knickt teilweise weg. Wahrscheinlich, weil das Kreuzband, das damals wieder fixiert wurde, nicht mehr straff genug ist.
Ich werde so eine Sehnenplastik aber erst machen lassen, wenn gar nichts mehr geht, denn ich befürchte, dass eine erneute OP am Knie die Sache nicht unbedingt verbessert. Das ist aber natürlich auch immer abhängig davon, wie schlimm bei jedem einzelnen die Beschwerden sind und bei mir ist es halt noch auszuhalten. Habe mich eben damit abzufinden, dass mein Knie nie wieder das alte wird und ich auch nicht mehr Ski fahren, joggen und wandern kann wie früher :cry:

Brauny, solltest du dich für diese Sehnenplastik entscheiden, wäre es sehr nett, wenn du hier im Forum von deinen Erfahrungen berichten könntest und auch, wo du diese machen lassen möchtest.

Allen Tibiaköpflern alles Gute
Astrid
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