ich bin Dani, 32j. und seit dem 29.08.08 gehöre ich nun auch dazu...
Ich habe inzwischen viel in diesem doch sehr spezifischen Forum gelesen und bin sehr dankbar für die vielen Erfahrungsberichte.
Im Moment habe ich noch die Hoffnung, dass hier einfach nur viele Leute aktiv sind, die es schlimm erwischt hat und möchte jetzt am liebsten ein paar Geschichten lesen, wo es dann nach einer Weile doch besser geworden ist! Daher gehe ich jetzt frohen Mutes an das Schreiben und hoffe, dass ich mit meiner (zugegebenermaßen noch sehr jungen Geschichte) den Neuen da draußen Mut machen kann... Sowas nennt man wohl auch Zweckoptimismus... *lach
Also:
Ich bin auf dem Sellajoch am Anfang unseres 3wöchigen Urlaubs unglücklich gestürzt...
Am 30.08. ging's dann Dank Mitgliedschaft in einem großen Automobilclub mit einem Liegendtransport nach Deutschland.
Diagnose nach der OP:
Laterale Tibiakopffraktur li. mit Ausstrahlung der Fraktur in die Eminentia interkondylarisli.
Knöcherner mehrfragmentärer Ausriss des vorderen Kreuzbandes tibial mit am Fragment anhängenden Meniskusvorderhörnern li.
In vierstündiger OP wurde dann folgendes gemacht:
Diagnostische Arthroskopie li. Kniegelenk, Arthrotomie transligamentär und Refixation der zwei Ausrissfragmente mit je einer Schraube (4,0mm Spongiosavollgewindeschraube mit Krallenplatte und 4,0mm Spongiosavollgewindeschraube mit Unterlegscheibe) Eminentia interkondylaris li.
Abstützung des lateralen Tibiakopfes mit einer 4,5/5,0mm LCP-3-Loch LCP-PLT-Platte.
Zusätzliche Fixation beider Meniskusvorderhörner mit je einem 3,5mm Fadenanker am Tibiakopf li.
Ich bekam am nächsten Tag eine Othese mit den Einstellungen 0-10-60 und sollte sofort auf die Motorschiene und mit 15kg Belastung gehen. So toll fand ich das alles nicht und wollte am liebsten in Ruhe gelassen werden. Ich denke, das hing mit den Nachwirkungen der Vollnarkose zusammen.
Am zweiten Tag ging das alles nämlich schon viel besser und ziemlich bald habe ich die Schmerzmittel auch nach und nach weg gelassen. Genau kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich denke, am dritten Tag habe ich morgens die letzte Schmerztablette genommen.
Nach 12 Tagen durfte ich dann heim. Schon blöd mit den Krücken, aber immer noch besser als KH oder Rollstuhl! Heute kam der Pysiotherapeut das zweite Mal und hat sich wieder um den Rückgang der Schwellung gekümmert und das Bein auf die erlaubten 10° gestreckt. Die Muskeln waren schon arg gekürzt als ich entlassen wurde, aber ich habe fleißig geübt...
Die Aussichten sind derzeit: 10-12 Wochen krank. Seit heute darf ich das Bein auch bis 90° beugen. Weiterhin 15-20 kg Teilbelastung bis 6 Wochen nach der OP. Nach diesen 6 Wochen darf ich wohl auch wieder voll belasten. 4 Monate nach der OP sollen die zwei Schrauben raus.
Ein Orthopäde wollte mich wohl schocken in dem er mir erzählte, dass ich spätestens in 30 Jahren ein künstliches Knie bräuchte... Mei, was sind 30 Jahre? Bis dahin ist die Medizin wieder weiter und vielleicht schaffe ich ja mit entsprechenden Maßnahmen, dass ich ohne Ersatz auskomme!
Ich bekam überraschenderweise noch einen Kurantrag mit und hoffe, dass der genehmigt wird. Die sollen mich ruhig richtig ran nehmen, damit ich möglichst bald wieder ordentlich Muskulatur aufbauen und mein Bein normal bewegen kann.
Mein Arzt hat mir noch ein Medikament zur Stärkung der Immunabwehr und gegen Gerinsel und Schwellungen aufgeschrieben (sauteuer! [ Privatrezept]) und ein paar Packungen eines Nahrungsergänzungsmittels mitgegeben, das mit Fischöl und diversen Vitaminen gut für die Regeneration der Knorpel sein soll.
Aktuell habe ich im Knie keine Schmerzen. Ok, manchmal ziept es unangenehm, aber nur für ein paar Sekunden. Nachts konnte ich wegen starken Rückenschmerzen (M. Scheuermann) nicht mehr schlafen. Immerhin mache ich jetzt seit fast einem Monat keinen Sport mehr und das mögen meine Bandscheiben gar nicht. Abends nehme ich also doch noch eine Schmerztablette und kann so fast schmerzfrei schlafen.
Ich achte sehr auf die Temperatur meines Knies und wenn es mir zu warm scheint, gibt's ne frische Packung Kühlkompresse aus dem Eisfach... Aber immer wohl dosiert und anfangs mehrfach in Baumwollbeuteln verpackt! Nachts decke ich das Bein nicht ab und auch tags achte ich darauf, dass es von außen nicht zu viel Wärme bekommt.
Soweit erst mal von mir!
Schöne Grüße
Dani