Im Kantonsspital Chur legen die Notfallärzte derzeit Sonderschichten ein und auch die Rega ist pausenlos in der Luft. Ärzte vermuten die Kombination aus schönem Wetter, harten Pistenverhältnissen und Kunstschnee als Ursache für die ungewöhnlich hohe Zahl verletzter Wintersportler.
Da werden bei mir Erinnerungen wach... positive an meine Ferienzeiten als 12- und 13-jähriger auf der Rega-Basis Untervaz, als der im 10vor10-Beitrag im Einsatz stehende Arzt noch sehr viel Kraushaar besass - und eher negative, da ich genau so mit einer Kinetec-Schiene vor 9 Jahren und 10 Monaten im Spital Chur lag und mit Beitragsprotagnisten Dr. Christoph Sommer darüber sprach, ob ich je wieder Skifahren könne (operiert hatte mich damals noch sein Chef, Prof. Leutenegger).
Ein Jahr danach operierte Dr. Sommer mein Knie zum zweiten Mal, um das Streckdefizit zu eliminieren (geschafft hatte es dann allerdings erst später jemand anderes)... und siehe da - inzwischen sind 347 Skitage vergangen. Eigentlich unglaublich: Bis Ende dieser Saison werde ich seit 2001 ein ganzes Jahr auf Skiern verbracht haben!
Also an alle, die derzeit ebenfalls mit Beinbrüchen und gerissenen Bändern irgendwo frustriert herumliegen: Kommt schon wieder gut, nur Mut und immer positiv denken! Hier im Forum könnt ihr neuen Mut schöpfen...
In dem Bericht scheint sich der Lehrer ja auch eine Tibiakopf# zugezogen zu haben, genau wie ich in Samnaun/Ischgl.
Wenn ich solche Berichte sehe, wird mir irgendwie etwas mulmig, im März muss ich zur Metallentfernung und ich wollte im nächsten Jahr wieder Skifahren, aber meine Psyche das mitmacht, ist eine andere Frage !
du bist hier schon der gedulds-vorreiter nummer eins
es hat so lange gedauert, bis die schäden behoben waren und das du wieder auf zwei brettern durch die welt fährst, ist der reine wahnsinn.
ich üb noch ein bisschen - dann kriegste einen kniefall von mir, aus respekt
man sollte einfach nicht aufgeben und glauben -du bist da wirklich das beste beispiel!
liebe Grüße Tina
tibiatrümmerfraktur, schienbeintrümmerfraktur, fussheberschwäche april 2009
metallentnahme november 2010
Erlaubt bitte, einem königlich bayerischen Skifahrer aus dem Spessart noch ein paar Anmerkungen zu den Umständen zu machen, die zu Tibiakopfbrüchen führen können:
Schönes Wetter, in Bayern ist das blauer Himmel mit weißen Wölkchen (königliche Nationalfarben sorgen für Euphorie). Der Schnee besteht aus Kunstschnee und Naturschnee mit mehrfacher Metamorphose, also Sulzschnee. Für meine finnische Physiotherapeutin mußte ich das ins Englische übersetzen: Cornsnow. Das hat sie dann verstanden. Hinzu kam noch der in einer schon relativ milden Aprilnacht gefallene Neuschnee, der nicht den Hauch einer Chance hatte sich in richtigen Pulverschnee zu verwandeln. Er hatte ungefähr die Konsistenz von flüssigigem Akazienhonig (hell). Diese Schneearten gemischt durch ein paar Verrückte mit einem oder zwei Brettern, dazu noch eine Sonneneinstrahlung mit der Intensität der August-Sonne in fast 90°-Winkel (es war nicht einmal ein Nordhang, sondern der Osthang eines nach Süden offenen Tales) sind die Grundzutaten. Dazu noch meinereiner, der aus dem Vorjahr die Erfahrung gemacht hatte, dass er noch etwas mehr Anlauf für die Überwindung des Gegenhanges gebraucht hätte. Nur hatte ich vergessen, dass es zwar letztes Jahr etwa die gleiche Jahreszeit, nicht jedoch die gleiche Uhrzeit war. Im letztzen Jahr stand die Sonne schon etwas tiefer (ca 15.30 Uhr statt 13.30) und die Piste war für mich jungfräulich präpariert.
Was solls, der Schnee war ähnlich weich wie letztes Jahr und die Abfahrtshaltung habe ich mir von Speedskirennen abgeschaut - ca. 1 m breite Skistellung für die Sicherheit und Ei-Formhaltung - kann ja gar nicht schiefgehen. Bei ca. 50kmh dachte ich an ein Erdbeben der Stärke 10, so schüttelte es mich durch, mußte "aufmachen" und in diesem Moment verabschiedete sich der linke Ski, brach mir zuerst den Tibikopf und öffnete gemeinerweise erst danach die Bindung.
Ein Bergwachtarzt war sofort zur Stelle, maß mir sogar den Blutdruck und meinte er sei mit 105/55 etwas zu niedrig. Ich sagte nur, dass wegen meiner Herzinfarkte der Blutdruck tiefer als normal eingestellt ist und nach einem entspannenden Spaziergang ist dieser Wert normal. Daraufhin genoss ich im Akia noch eine Ski-Doo Fahrt und anschließen kam ein rotes Flüwatüüü aus Reutte/A und flog mich sanft in 10 min. ins Krankenhaus nach Immenstadt/Allgäu.
Dort waren dann die üblichen Untersuchungen und der Hubschraubernotarzt hatte Zeit meine bisherige Krankenakte, die ich immer im Auto mitführe, genauer anzuschauen (DIN A 4, ca 4 cm dick, wg. Herzinfarkten, Bypässen usw.). Danach sagte er mir nur 2 Worte: Respekt, Respekt. Wenigstens einer der mich versteht.
Später erfuhr ich, dass in diesem Winter im Allgäu einiges los war. Die Schwestern erzählten, sie seien mit den Betten Slalom durch die noch am Boden abgelegten Skifahrer gefahren. Mir ist da jetzt eine Idee gekommen, wenn ich schon nicht mehr unbedingt Skifahren soll (Vorstufe zur "Oster"porose) könnte ich mich im Krankenhaus als "Bufdi" bewerben und mit den Betten zumindest Slalom fahren. "Bufdi" heißt übrigens: Bundesfreiwilligendienst und ersetzt die Wehrpflicht sei 01.07.2011.
Nur Mut ihr Skifahrer mit den geplätteten, verschraubten und vernagelten Knochen. Wenn mir der Chirurg sagt: Wenn Sie schon Skifahren, dann auf weichem Schnee auf einer sanften Piste, dann könnt ihr auch bald wieder Carven.
Noch ein Tip zum Skiwachs
Als alter Sommerskifahrer habe ich immer "Osixo" Wachs bezutzt, besonders bei milderen Temperaturen. Dies habe ich dann nirgends mehr bekommen und erst diese Woche wieder im Internet gefunden. Dieses Wachs kennt keine unterschiedlichen Schneearten, genau wie ich. Es gibt es für Alpin, Snowbord, Universal und Langlauf. Sind 4 verschiedene Tuben, mit allerdings genau der gleichen Beschreibung und Aufschrift. Enthielt früher noch Benzin, müsste jetzt umweltfreundlicher sein. Ist ein Abfallprodukt aus Hochleistungsschmierstoffen u. a. für Raketentriebwerke. Wer gut schmiert, der fährt gut. Und wo wird es hergestellt? In Eschborn im Taunus von der Fa. C. (und nicht in der Schweiz).
Wenn ich nur das benutzt hätte. Na ja, würde vielleicht noch heute im Gegenhang stecken und nur die Skier schauten als Mahnmal noch raus.
Ski Heil an alle
Volker
PS: Bindungseinstellung amerikanische Methode: nach Gewicht und Fahrkönnen, erlaubt in Deutschlang seit 1994. Wird vielleicht der Tibakopf bruchfester wenn man jährlich ca. 5 kg zunimmt? Mit dieser Methode gibt es auch statistisch mehr Verletzungen als nach der Tibiakopfstärkemessung und Einstellung. Je mehr Gewicht, desto mehr Verstand? Stimmt auch nicht. Aber wenn ich 20 cm größer wäre hätte ich wenigstens einen guten BMI.
Hallo Leute! Melde mich wieder aus Rimini zurück!
Aus Tagen mit 34 - 38 Grad ins kalte Tirol mit 8 Grad bei der Ankunft - das kommt schon einer Hammerfaust ins Gesicht nahe. Aber die Zeit in Viserba war traumhaft, immer schön, das Hotel gut wie immer - ich bin total erholt .
@Volker:
Ich kann mich immer wieder köstlich amüsieren über deinen humorvollen Schreibstil. Ich bin auch erstaunt wie gut du dich um das Gebiet Olperer, Schlegeisstausee usw. auskennst. Deinen kleinen geographischen Fehler hast du ja gleich wieder ausgebessert - der Olperer gehört uns! und grenzt nicht an I.
Ins Auge gestochen ist mir auch dein Tipp mit dem Skiwax Osixo24. Es ist schon lustig das ich genau dieses "Abfallprodukt" aus Schmiermitteltechnologie immer noch als Grundwachs auf den Eisenschienen benutze, weil dort nichts anderes so gut und lange haftet ...www.osixo24.com/shop1/index.php..... Es geht auch bei kalten Verhältnissen, wenn man es richtig härtet - mit einer bestimmten Unterart von stinknormaler Kieselsäure von der Fa. evonik - "Dortmundsponsor!!". Ja die Welt ist klein. Und noch ein Tipp von mir - vergiss endlich diesen cornsnow und fahr auf anständigem Schnee Ski, Sulz habe ich immer gehasst. Und jetzt muß ich noch ein bischen in den ganzen Beiträgen herumstöbern, bis bald.
Salü Joe,
schön das Du wieder da bist und Dich soo gut erholt hast.
Leider kann ich bei Euren Ski Fachsimpeleien nicht mitreden, habe in etwa soviel Ahnung vom Skifahren wie 'ne Kuh vom Rollschuhlaufen.
LG Marion
Alle sagten: " Das geht nicht !"
Dann kam einer, der wusste das nicht
und hat es gemacht.
Andi Jacomet hat geschrieben:und siehe da - inzwischen sind 347 Skitage vergangen. Eigentlich unglaublich: Bis Ende dieser Saison werde ich seit 2001 ein ganzes Jahr auf Skiern verbracht haben!
Also an alle, die derzeit ebenfalls mit Beinbrüchen und gerissenen Bändern irgendwo frustriert herumliegen: Kommt schon wieder gut, nur Mut und immer positiv denken! Hier im Forum könnt ihr neuen Mut schöpfen...
Also ich habe gestern (bei traumhaften Wetter ) auf dem Hintertuxergletscher die neue Skisaison eröffnet. Skifahren muss ich ja vor und nach dem Winter - im Winter bin ich ja nur "sitzend" unterweges. Seit Frühherbst 2009 waren es ca 40 Skitage, wenn ich es auf die Jahre hochrechne kann ich zu Andi aufschliessen.
Und mein Knie hat das gemacht, was man von einem guten Knie erwartet - ich hab gar nicht gemerkt dass ich eines hab. In Summe bin ich so ca. 4 Stunden gefahren, keinerlei Probleme, auch heute spür ich absolut nichts .
He fahrt mal eine Abfahrt für mich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich kann nch gar nicht daran denken! Glaub jetzt habe ich auch zuviel Angst davor!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
OK, muss mich wohl damit abfinden.
ursi hat geschrieben:He fahrt mal eine Abfahrt für mich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Hallo Ursi!
Mach ich!!!, das nächste mal fahre ich eine für dich mit. Überhaupt habe ich auf dem Lift Gelegenheit Gedanken zu wälzen, und ich hab dabei darüber nachgedacht, wie es wäre inmitten einer "Horde" wiedergenesener Tibiaköpfler aus unserem Forum eine schöne Abfahrt zu machen . Andi jacomet voraus und ich "als Nachtreiber" hinten nach .
schön mal wieder etwas von dir zu hören.
Unsere Tibiaköpfe werden nicht mehr jungfräulich, da kann man machen was man will.
Irgendwann werden wir es lernen zu akzeptieren ( Jungfrauen sind, glaube ich, auch nicht immer glücklich - lach )
Und Apres - Ski finde ich sowieso besser. Es ist Unterhaltsamer, lustiger, wärmender und man ist mittendrin.
Und so wären wir also schon zu zweit und das Beste dabei ist, auf uns brauch keiner warten und vom " Nachtreiber " brauchen wir uns auch nicht Antreiben lassen.