Konservative Tibiakopffraktur - Erfahrungsbericht
Verfasst: Do Jul 05, 2012 8:16 pm
Hallo,
ich bin einer der Glücklichen, deren Tibiakopffraktur mit konservativer Therapie behandelt werden konnte. Da es hier (und auch sonst im Web) nicht sonderlich viele Berichte darüber gibt, will ich mal meinen Fall schildern. Ich versuche auch Antworten auf die Fragen einzubauen, die ich mir die letzten Wochen so stellte.
Der Unfall:
Kitesurfen, Sprung verkackt. Ich landete mit beiden Beinen in den Schlaufen des Bretts, aber die Beine waren noch vollkommen angezogen. Dadurch wurde der Sprung nicht mit der Muskulatur abgefedert, sondern ging komplett auf’s Knie. Dazu kam wohl noch ein Verdrehen des Knies nach außen (da ich wohl den Kite verrissen habe). Eigentlich keine dramatische Sache, ist irgendwie blöd gelaufen (die Skifahrer unter Euch wissen was ich meine..) Generell gilt beim Surfen, dass entweder beide oder gar kein Fuß in den Schlaufen des Brettes stecken sollte. Sonst verdreht man sich schnell mal das Knie was zum typischen (vorderen) Kreuzbandriss führen kann. Das war bei mir aber nicht weil ich da ziemlich darauf achte. Der Sturz war eigentlich nicht schlimm, aber es war ein Stich durch’s Knie und ich wusste sofort, dass da jetzt irgendwas im Eimer ist.
Diagnose:
Nach dem Sturz bin ich sofort vom Wasser und hab mich Richtung Krankenhaus fahren lassen, im Auto habe ich das Knie auch sofort mit Eis gekühlt. Ich wohne derzeit in Dänemark, vom Auto aus haben wir im Krankenhaus angerufen um mich sozusagen anzumelden, das soll man hier so machen. Die Notaufnahme (es war an einem Samstag) wollte mich dann aber gar nicht sehen (!), weil ich angab auf dem Bein stehen zu können ohne umzuknicken. Absolut nicht nachvollziehbar, selbst mit einem abgerissenen Kreuzband oder so was hätte ich stehen können, die Muskeln stabilisieren ausreichend. Aber gut, so war das nun mal. Auf der Heimfahrt dann von einem Freund Krücken ausgeliehen, zu Hause dann das Knie hochgelagert und gekühlt. Am selben Abend dachte ich schon evtl. doch nochmal Glück gehabt zu haben, denn das Knie fühlte sich schon wieder ganz gut an. Da sollte ich mich aber täuschen, am nächsten Tag schmerzte es ziemlich und schwoll an. Dann folgte ein Arztbesuch, bei dem eine starke Schwellung festgestellt wurde und die üblichen Bändertests (Schubladen etc.) gemacht wurden. Diese Tests sind bei starker Schwellung und Schmerzen allerdings nicht sehr aussagekräftig, weil man reflexartig mit den Muskeln agiert. Der Arzt hat mich dann auch zum Röntgen überwiesen, auf den Röntgenbildern konnte man aber keinen Bruch sehen. Trotzdem vermuteten sowohl der Radiologe als auch meinen Arzt einen Bruch und ordneten ein (Röntgen-)CT an. Das wurde dann 10 Tage nach dem Unfall gemacht und zeigte klar eine Tibiakopffraktur. Der CT Befund lautet: laterale Tibakondylfraktur, rückseitig, ca 1.5 cm breit und mit einer Depression von ca 1-2 mm. Radiologe und behandelnder Arzt beschlossen gemeinsam gegen eine OP und damit für konservative Behandlung.
Das Knie war ziemlich geschwollen und ich hatte starke Schmerzen beim Drücken auf das Innenband. Was genau mit Bändern und Menisken los war wurde nicht untersucht, denn es bringt in dieser Situation nichts. Wenn ein Band abgerissen ist, dann wird es eh nicht operiert solange das Knie voller Erguss ist, wenn irgendwas angerissen ist, so ist Ruhigstellen die Therapie der Wahl, aber das wird aufgrund der Fraktur eh gemacht.
Therapie:
Also bekam ich eine DON-JOY Bandage (eine Art Orthese) mit Beweglichkeit von 0-20 Grad. Das Bein durfte ich überhaupt nicht belasten, die Bandage musste ich immer tragen, nur zum Duschen durfte ich sie abnehmen, dann war aber natürlich höchste Vorsicht geboten!
Nach 3 Wochen mit der Bandage war ich bei der Nachuntersuchung. Ich hatte keine Schmerzen, der Arzt machte diverse Tests am Knie (Schubladen, Lachmann etc.), das sah alles gut aus. (In dieser Situation machen diese Tests übrigens am meisten Sinn, denn die Schwellung ist weiter abgeklungen, und da die Muskulatur 3 Wochen nicht benutzt wurde wirkt man nicht dagegen. Der Arzt kann also das Knie wirklich bewegen wie er will.) Ich konnte das Knie fast ganz durchstrecken und bis ca 50 Grad beugen. Dass nicht mehr ging lag wohl an der noch immer durchaus nennenswerten Schwellung, kein Grund zur Beunruhigung, alles im Rahmen. Die Bandage war weitere 3 Wochen zu tragen, jetzt durfte (und sollte) ich das Knie aber im Bereich 0 bis 60 Grad beugen. Ich durfte weiter das Bein nicht belasten, maximal mit dem Eigengewicht des Beines. Mir wurden dann noch leichte Übungen gezeigt um die Beweglichkeit und Muskulatur zu fördern. Im Wesentlich war das einfach nur das Knie beugen und strecken, aber eben ohne Gewicht drauf, also z.B. auf dem Rücken liegend. Was mir sehr geholfen hat, war beim Gehen mit den Krücken das verletzte Bein „mitlaufen zu lassen“ wie beim normalen Gehen, nur ohne Gewicht auf dem Bein. Diese Bewegung fördern zum Einen die Durchblutung und zum Anderen verlernt man den Bewegungsablauf nicht, d.h. es hilft späteres Hinken gleich zu vermeiden.
Nach insgesamt 6 Wochen Bandage war ich dann noch mal bei der Nachuntersuchung. Ein Röntgenbild zeigte, dass die Knochen noch alle da sind wo sie hingehören. Ich hatte keinerlei Schmerzen und konnte das Knie auf fast 90 Grad Beugen. Der Arzt erlaubte Vollbelastung und hat mir die Bandage abgenommen
Auf mein wiederholtes Nachfragen wegen Bändern und Menisken erfuhr ich, dass 90 % der Meniskusschäden durch Ruhigstellen heilen, angerissene Bänder brauchen 4-5 Wochen. Ich hatte die Bandage ja 6 Wochen, und da kein Verdacht auf irgendwelche Probleme bestand (keine Schmerzen, Bändertests von vor 3 Wochen, Durchstrecken möglich) wurde kein MRT gemacht. Nach der Nachuntersuchung war ich weiter mit Krücken unterwegs und habe dann langsam immer mehr belastet.
Am selben Tag hatte ich die erste Physiotherapiestunde (bzw. halbe Stunde). Es wurde festgestellt, dass da noch ein wenig Erguss im Knie ist, das ist aber ganz normal. Dann ließ er mich in einer Art Barren marschieren und immer weiter belasten, bis ich schließlich gehen konnte ohne den Barren anzufassen. Die Praxis habe ich mit beiden Krücken in einer Hand verlassen! Natürlich war das eher ein Schleichen als ein Gehen, aber immerhin. „Weite“ Strecken gehen klappt an dieser Stelle natürlich noch nicht ohne, aber das wird bald kommen, ich bin sehr zufrieden.
Ich schreibe das alles hier um zu zeigen, dass eine Tibiakopffraktur auch vergleichsweise glimpflich ablaufen kann! Beim Lesen im Netz findet man glaube ich tendenziell eher die tragischeren Fälle, weil die, die „Glück“ hatten schlichtweg nicht schreiben. Das kann desillusionieren, und dem hoffe ich ein wenig entgegenzuwirken. Interessant zu wissen fand ich auch, dass ein Knochen wenn er verheilt ist wieder genauso fest ist wie davor. Wenn also Bänder, Sehnen, und Muskeln wieder trainiert sind, ist alles wieder wie davor. (Ist bei Kreuzband oder Meniskusschäden ja eher die Ausnahme als die Regel)
Außerdem will ich teilen was mir sehr geholfen hat:
- Hochlagern und Kühlen gegen Schwellungen, Salben haben mir nicht wirklich was gebracht glaub ich
- Solange nicht klar ist was genau los ist am Besten gar nicht belasten!
- Bewegung: Zehen bewegen und auch den Knöchel geht immer (falls nur Knie betroffen ist), das treibt die
Venenpumpe an.
- Sobald man darf: Knie beugen und strecken. Immer geht auch das ganze Bein (auf dem Rücken liegend) heben. Wohl
auch immer geht einfach nur Muskeln anzuspannen, dazu braucht man keine Bewegung oder gar Belastung. Hab ich
mich in den ersten 3 Wochen aber auch nicht wirklich getraut.
- Versuchen auch mit Krücken so natürlich wie möglich zu gehen, nur eben ohne Gewicht auf dem Bein (sollte man
wohl nicht ganz am Anfang machen (bei mir die ersten 3 Wochen Bandage) wenn wirklich gar nicht belastet werden
darf) Das beugt Humpeln und anderen Fehlbelastungen vor.
- „Lymphdrainage“ gegen die Schwellung: Meine Freundin hat da nur v.A. am Knöchel und der Wade rummassiert, das
wirkte Wunder! Sie ist keine Fachkraft, daher hat sie am Knie nichts gemacht, aber das wirkte mehr als irgendwelche
Cremes, nach 30 min konnte man schon einen Erfolg sehen! Anleitungen gibt es im Internet. Das ist aber
selbstverständlich mit Vorsicht zu genießen, in der Nähe der Verletzung sollte man da selber nicht tätig werden wenn
man nicht genau weiß was man tut.
Vielleicht sollte ich noch was zu meinen Voraussetzungen sagen: männlich, 30 Jahre, sportlich, aber kein Profisportler oder so. Mir wurde gesagt ab dem Tag der letzten Nachuntersuchung wird es wohl so 1-2 Wochen dauern bis ich die Krücken nicht mehr brauche. Nach 2 Tagen Belasten kann ich jetzt auch schon ca. 5 Minuten am Stück ohne Krücken (langsam) gehen. Wade und Achillessehne haben ihre Beweglichkeit noch nicht wieder zurück, aber alles in allem ist der Fortschritt sehr gut.
Noch eine Randbemerkung: ich bin ziemlich erschrocken als ich eines Morgens aufwachte, meine Finger streckte und der Ringfinger erst nicht mitmachte, dann aber nach vorne schnellte. Da dachte ich kurzzeitig jetzt geht es echt bergab mit mir, aber es war dann nach wenigen Minuten wieder weg - kam aber auch jeden Morgen wieder. Mittlerweile weiß ich, dass das gängig ist wenn man viel mit Krücken geht und wohl auch von allein wieder weggeht (Schnappfinger).
Ich hoffe ich konnte ein bisschen Hoffnung verbreiten und wünsche Allen eine gute Besserung!! Vor Allem denjenigen, die es Wesentlich schlimmer erwischt hat!
ich bin einer der Glücklichen, deren Tibiakopffraktur mit konservativer Therapie behandelt werden konnte. Da es hier (und auch sonst im Web) nicht sonderlich viele Berichte darüber gibt, will ich mal meinen Fall schildern. Ich versuche auch Antworten auf die Fragen einzubauen, die ich mir die letzten Wochen so stellte.
Der Unfall:
Kitesurfen, Sprung verkackt. Ich landete mit beiden Beinen in den Schlaufen des Bretts, aber die Beine waren noch vollkommen angezogen. Dadurch wurde der Sprung nicht mit der Muskulatur abgefedert, sondern ging komplett auf’s Knie. Dazu kam wohl noch ein Verdrehen des Knies nach außen (da ich wohl den Kite verrissen habe). Eigentlich keine dramatische Sache, ist irgendwie blöd gelaufen (die Skifahrer unter Euch wissen was ich meine..) Generell gilt beim Surfen, dass entweder beide oder gar kein Fuß in den Schlaufen des Brettes stecken sollte. Sonst verdreht man sich schnell mal das Knie was zum typischen (vorderen) Kreuzbandriss führen kann. Das war bei mir aber nicht weil ich da ziemlich darauf achte. Der Sturz war eigentlich nicht schlimm, aber es war ein Stich durch’s Knie und ich wusste sofort, dass da jetzt irgendwas im Eimer ist.
Diagnose:
Nach dem Sturz bin ich sofort vom Wasser und hab mich Richtung Krankenhaus fahren lassen, im Auto habe ich das Knie auch sofort mit Eis gekühlt. Ich wohne derzeit in Dänemark, vom Auto aus haben wir im Krankenhaus angerufen um mich sozusagen anzumelden, das soll man hier so machen. Die Notaufnahme (es war an einem Samstag) wollte mich dann aber gar nicht sehen (!), weil ich angab auf dem Bein stehen zu können ohne umzuknicken. Absolut nicht nachvollziehbar, selbst mit einem abgerissenen Kreuzband oder so was hätte ich stehen können, die Muskeln stabilisieren ausreichend. Aber gut, so war das nun mal. Auf der Heimfahrt dann von einem Freund Krücken ausgeliehen, zu Hause dann das Knie hochgelagert und gekühlt. Am selben Abend dachte ich schon evtl. doch nochmal Glück gehabt zu haben, denn das Knie fühlte sich schon wieder ganz gut an. Da sollte ich mich aber täuschen, am nächsten Tag schmerzte es ziemlich und schwoll an. Dann folgte ein Arztbesuch, bei dem eine starke Schwellung festgestellt wurde und die üblichen Bändertests (Schubladen etc.) gemacht wurden. Diese Tests sind bei starker Schwellung und Schmerzen allerdings nicht sehr aussagekräftig, weil man reflexartig mit den Muskeln agiert. Der Arzt hat mich dann auch zum Röntgen überwiesen, auf den Röntgenbildern konnte man aber keinen Bruch sehen. Trotzdem vermuteten sowohl der Radiologe als auch meinen Arzt einen Bruch und ordneten ein (Röntgen-)CT an. Das wurde dann 10 Tage nach dem Unfall gemacht und zeigte klar eine Tibiakopffraktur. Der CT Befund lautet: laterale Tibakondylfraktur, rückseitig, ca 1.5 cm breit und mit einer Depression von ca 1-2 mm. Radiologe und behandelnder Arzt beschlossen gemeinsam gegen eine OP und damit für konservative Behandlung.
Das Knie war ziemlich geschwollen und ich hatte starke Schmerzen beim Drücken auf das Innenband. Was genau mit Bändern und Menisken los war wurde nicht untersucht, denn es bringt in dieser Situation nichts. Wenn ein Band abgerissen ist, dann wird es eh nicht operiert solange das Knie voller Erguss ist, wenn irgendwas angerissen ist, so ist Ruhigstellen die Therapie der Wahl, aber das wird aufgrund der Fraktur eh gemacht.
Therapie:
Also bekam ich eine DON-JOY Bandage (eine Art Orthese) mit Beweglichkeit von 0-20 Grad. Das Bein durfte ich überhaupt nicht belasten, die Bandage musste ich immer tragen, nur zum Duschen durfte ich sie abnehmen, dann war aber natürlich höchste Vorsicht geboten!
Nach 3 Wochen mit der Bandage war ich bei der Nachuntersuchung. Ich hatte keine Schmerzen, der Arzt machte diverse Tests am Knie (Schubladen, Lachmann etc.), das sah alles gut aus. (In dieser Situation machen diese Tests übrigens am meisten Sinn, denn die Schwellung ist weiter abgeklungen, und da die Muskulatur 3 Wochen nicht benutzt wurde wirkt man nicht dagegen. Der Arzt kann also das Knie wirklich bewegen wie er will.) Ich konnte das Knie fast ganz durchstrecken und bis ca 50 Grad beugen. Dass nicht mehr ging lag wohl an der noch immer durchaus nennenswerten Schwellung, kein Grund zur Beunruhigung, alles im Rahmen. Die Bandage war weitere 3 Wochen zu tragen, jetzt durfte (und sollte) ich das Knie aber im Bereich 0 bis 60 Grad beugen. Ich durfte weiter das Bein nicht belasten, maximal mit dem Eigengewicht des Beines. Mir wurden dann noch leichte Übungen gezeigt um die Beweglichkeit und Muskulatur zu fördern. Im Wesentlich war das einfach nur das Knie beugen und strecken, aber eben ohne Gewicht drauf, also z.B. auf dem Rücken liegend. Was mir sehr geholfen hat, war beim Gehen mit den Krücken das verletzte Bein „mitlaufen zu lassen“ wie beim normalen Gehen, nur ohne Gewicht auf dem Bein. Diese Bewegung fördern zum Einen die Durchblutung und zum Anderen verlernt man den Bewegungsablauf nicht, d.h. es hilft späteres Hinken gleich zu vermeiden.
Nach insgesamt 6 Wochen Bandage war ich dann noch mal bei der Nachuntersuchung. Ein Röntgenbild zeigte, dass die Knochen noch alle da sind wo sie hingehören. Ich hatte keinerlei Schmerzen und konnte das Knie auf fast 90 Grad Beugen. Der Arzt erlaubte Vollbelastung und hat mir die Bandage abgenommen
Am selben Tag hatte ich die erste Physiotherapiestunde (bzw. halbe Stunde). Es wurde festgestellt, dass da noch ein wenig Erguss im Knie ist, das ist aber ganz normal. Dann ließ er mich in einer Art Barren marschieren und immer weiter belasten, bis ich schließlich gehen konnte ohne den Barren anzufassen. Die Praxis habe ich mit beiden Krücken in einer Hand verlassen! Natürlich war das eher ein Schleichen als ein Gehen, aber immerhin. „Weite“ Strecken gehen klappt an dieser Stelle natürlich noch nicht ohne, aber das wird bald kommen, ich bin sehr zufrieden.
Ich schreibe das alles hier um zu zeigen, dass eine Tibiakopffraktur auch vergleichsweise glimpflich ablaufen kann! Beim Lesen im Netz findet man glaube ich tendenziell eher die tragischeren Fälle, weil die, die „Glück“ hatten schlichtweg nicht schreiben. Das kann desillusionieren, und dem hoffe ich ein wenig entgegenzuwirken. Interessant zu wissen fand ich auch, dass ein Knochen wenn er verheilt ist wieder genauso fest ist wie davor. Wenn also Bänder, Sehnen, und Muskeln wieder trainiert sind, ist alles wieder wie davor. (Ist bei Kreuzband oder Meniskusschäden ja eher die Ausnahme als die Regel)
Außerdem will ich teilen was mir sehr geholfen hat:
- Hochlagern und Kühlen gegen Schwellungen, Salben haben mir nicht wirklich was gebracht glaub ich
- Solange nicht klar ist was genau los ist am Besten gar nicht belasten!
- Bewegung: Zehen bewegen und auch den Knöchel geht immer (falls nur Knie betroffen ist), das treibt die
Venenpumpe an.
- Sobald man darf: Knie beugen und strecken. Immer geht auch das ganze Bein (auf dem Rücken liegend) heben. Wohl
auch immer geht einfach nur Muskeln anzuspannen, dazu braucht man keine Bewegung oder gar Belastung. Hab ich
mich in den ersten 3 Wochen aber auch nicht wirklich getraut.
- Versuchen auch mit Krücken so natürlich wie möglich zu gehen, nur eben ohne Gewicht auf dem Bein (sollte man
wohl nicht ganz am Anfang machen (bei mir die ersten 3 Wochen Bandage) wenn wirklich gar nicht belastet werden
darf) Das beugt Humpeln und anderen Fehlbelastungen vor.
- „Lymphdrainage“ gegen die Schwellung: Meine Freundin hat da nur v.A. am Knöchel und der Wade rummassiert, das
wirkte Wunder! Sie ist keine Fachkraft, daher hat sie am Knie nichts gemacht, aber das wirkte mehr als irgendwelche
Cremes, nach 30 min konnte man schon einen Erfolg sehen! Anleitungen gibt es im Internet. Das ist aber
selbstverständlich mit Vorsicht zu genießen, in der Nähe der Verletzung sollte man da selber nicht tätig werden wenn
man nicht genau weiß was man tut.
Vielleicht sollte ich noch was zu meinen Voraussetzungen sagen: männlich, 30 Jahre, sportlich, aber kein Profisportler oder so. Mir wurde gesagt ab dem Tag der letzten Nachuntersuchung wird es wohl so 1-2 Wochen dauern bis ich die Krücken nicht mehr brauche. Nach 2 Tagen Belasten kann ich jetzt auch schon ca. 5 Minuten am Stück ohne Krücken (langsam) gehen. Wade und Achillessehne haben ihre Beweglichkeit noch nicht wieder zurück, aber alles in allem ist der Fortschritt sehr gut.
Noch eine Randbemerkung: ich bin ziemlich erschrocken als ich eines Morgens aufwachte, meine Finger streckte und der Ringfinger erst nicht mitmachte, dann aber nach vorne schnellte. Da dachte ich kurzzeitig jetzt geht es echt bergab mit mir, aber es war dann nach wenigen Minuten wieder weg - kam aber auch jeden Morgen wieder. Mittlerweile weiß ich, dass das gängig ist wenn man viel mit Krücken geht und wohl auch von allein wieder weggeht (Schnappfinger).
Ich hoffe ich konnte ein bisschen Hoffnung verbreiten und wünsche Allen eine gute Besserung!! Vor Allem denjenigen, die es Wesentlich schlimmer erwischt hat!