Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Oesi2000
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Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Oesi2000 »

Hallo liebe Forums-Gemeinde,

bin neu hier im Forum. Ich habe schon einige Beiträge im "Tibiakopf"-Forum gelesen und habe zu o.g. Thema eine Frage, die mich seit langer Zeit beschäftigt:

Ich wurde vor ca. 3 Jahren am linken Unterschenkel wegen einer Tibiakopffraktur operiert. Es wurden entsprechende Metallplatten vorne und hinten am oberen Schienbein "eingebaut". Der Miniskus wurde wieder angenäht und mittels Spongosia-Entnahme aus dem Beckenkamm der Tibiakopf unterfüttert. Wie Ihr selber alle wißt, eine schmerzhaft und langwierige Geschichte - vor allem dann nach der OP, mit Reha, etc.

Ich habe bis heute - auch nach 3 Jahren - keinerlei Probleme mit den Platten, denke aber ernsthaft darüber nach, diese doch entfernen zu lassen (Anm.: ich schiebe diese Entscheidung aber schon mehr als 1 Jahr vor mir her!).

Nach einer ersten Untersuchung (auch anhand aussagekräftiger Röntgenbilder) beim Chefarzt einer Klinik in München, wurde mir mitgeteilt, dass die Platte am hinteren Schienbein drinbleiben soll, da ganz nah am Knochen anliegend "montiert". Es stört soweit auch nicht und kann dort verbleiben, weil eine OP hier ein zu grosses Risiko bedeuten würde.

Die Platte am vorderen Schienbein kann aber entfernt werden, da diese eben nicht direkt am Schienbein anliegt und es bei Stossbelastungen evtl. zu leichten Verschiebungen kommen könnte - soweit die Aussage des Chefarztes.

Nun zu meiner Frage: wenn ich mich nun entscheide, sämtliche Stossbelastungen, z.B. durch Laufen, etc., zukünftig zu vermeiden, könnte dann die Platte auch am vorderen Schienbein für immer drinbleiben? Was mich zaudern läßt ist natürlich das OP Risiko zum Einen und die Rekonvaleszenz nach der OP zum Anderen.

Noch zur Info: bin männlich und 48 Jahre alt, durchschnittlich sportlich und habe einen "Bürojob".

Für eine Antwort von Forums-Mitgliedern mit ähnlichen Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank schon mal dafür.

Gruß
Oesi2000
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joelinho
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von joelinho »

Hallo Oesi2000.
Ich bin 3 Jahre älter als du, eventuell ein bischen sportlicher, und habe ebenfalls Bürojob.
Ich hatte nur links außen (also lateral) am Knie eine Platte und 7 Schrauben. Mein Chirurg hat zuerst gesagt, dass das Metall auch drin bleiben könnte, bei der nächsten Untersuchung hat er gemeint das Metall soll besser wieder raus, ich bin noch zu jung (soviel zur eindeutigen Arztprognose :?: ). Also hab ich die Dinger nach 15 Monaten entfernen lassen, und ich bin froh darüber. Obwohl ich nach ein paar Monaten keine Probleme mit dem Metall hatte fühlt es sich ohne einfach "frei" an.
Es gibt allerdings 2 Dinge, an die du denken solltest:
- Je länger das Metall drin ist umso stärker verbindet es sich mit dem Gewebe, das macht eine Entfernung nicht leichter.
- Wenn du später - was niemand hofft - doch eine FolgeOP hast z.B. KnieTEP, dann ist vorhandenes Metall problematisch und im Weg und muss dann doch entfernt werden und dann ist der Knochen ziemlich durchlöchert - überhaupt bei dir mit 2 Platten.
Ich bin selber kein Arzt, aber Sportler und habe meinen (sonst sehr auskunftsfreudigen) Arzt mit Fragen sehr gelöchert.
Prinzipiell hat er aber auch gesagt, wenn ich will könnte das Metall schon auch drin bleiben.
Hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte.
Gruß, Joelinho
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Cornsnowdiver
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Cornsnowdiver »

Hallo Oesi2000,

mein hiesiger Chrirurg hat auch gemeint, ich soll das Metall drin lassen (1 Platte, winkelstabil, 8 Schrauben, alles Titan).Er müßte in etwa so alt wie ich (60 Jahre) sein und hat selbst seit 20 Jahren eine Platte drin. Ich selbst wollte eigentlich die Platte entfernen lassen, weil ich gelesen habe, dass sich bei Stahlplatten (sog. Chirurgenstahl) Metall auslösen und in die Blutbahn gelangen kann. Dadurch wäre meine Niere und mein Herz noch stärker gefährdet, als es durch meine Infarkte und Ischämien ohnhin schon ist (hatte 2005 einen kardiogenen Schock). Bei Titan sei aber nichts zu befürchten, obwohl noch Spuren von Nickel und Kobalt durch die Bearbeitung vorhanden seien.

Im Prinzip gebe ich Joelinho recht, dass wahrscheinlich ein Fremdkörpergefühl bleibt, aber je besser der Muskelaufbau ist, desto weniger Beschwerden gibts damit.

Bei mir selbst ist halt jede weitere OP eine Belastung, insbesondere für die Niere. In diesem Frühjahr hatte ich noch durch die Herzschwäche Probleme mit offenen Unterschenkeln und hätte nicht operiert werden können. Auch eine TEP wäre nicht möglich gewesen und ist weiterhin unsicher, obwohl ich "mit Sicherheit" eine Arthrose bekommen werde.

Meine Op war im April 2011 nach einem Skiunfall. Ich machte trotz der schlechtesten Schneeverhältnisse, die ich in meiner 50-jährigen "Ski-Karriere" - auch Sommerski bei 50 cm Sulz - erlebt habe, eine Schußfahrt um den Gegenhang zum Parkplatz nicht ganz hochlaufen zu müssen (Herzschwäche). Gemeinerweise ließ der Schnee zuerst 70 km/h zu und bremste mich von einem auf den anderen Meter auf 30 km/h ab. Das hochlaufen erübrigte sich, dafür gabs Akia auf Motorschlitten mit anschließendem Hubschrauberflug und 4 Wochen Vollpension in Immenstadt. Sehr erfahrenes Chirurgenteam, verarzten auch Worldcup-Ski-Flieger :twisted: :mrgreen: .

Zur Aufmunterung gab es eine Respektbezeugung durch den Hubschrauber-Notarzt, der meine Krankenakte studiert hatte, die ich immer mit mir führe (im Auto). Nur die Anesthäsistin war etwas verwirrt und sah gleichzeitig einen Skifahrer und einen 20 Jahr älteren Mann. Vor Bewußtseinsspaltungen sind auch Ärztinnen nicht geschützt :mrgreen: :mrgreen: .

Was die Stoßbelastungen betrifft, kann ich den Arzt jetzt auch verstehen, weil die ja den ganzen Unterschenkel betreffen und nicht nur das Kniegelenk. Ich habe einen Bekannten, der mit ca. 50 Jahren gleich 2 "neue" Ersatzteile für die Knie gebraucht hat. Er war jahrelang aktiver Skirennläufer und ist als "Krönung" die "Inferno-Abfahrt" am Schilthorn (James Bond/Bergstation) mitgefahren. Er hatte keine Verletzungen.

Will damit sagen, dass Stoßbelastung ungesund sein können. Aber eine gepflegte, gut präparierte Skipiste wäre eine gute Alternative, oder darfs vielleicht eine kleine "Tiefschnee"-Abfahrt sein? Es gibt also noch Hoffnung, weiterhin Spaß bei Sport zu haben.

Wünsche Dir alles Gute

Volker
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tina
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von tina »

erstmal herzlich willkommen hier bei uns :wink:

mein hauptsächlicher beweggrund es rausmachen zu lassen,
war die angst vor einer erneuten verletzung.

das könnte sich "lustig" gestalten - bei einem erneuten beinbruch.
den ich nicht haben will....aber man weiß ja nie...grins...

du wirst nach etwa zwei wochen wieder fit sein - das ist kein vergleich
mit dem rumgequäle nach deiner erst-op.

mich hats gestört - es war von aussen fühlbar.
bin froh, dass es draussen ist.
liebe Grüße Tina


tibiatrümmerfraktur, schienbeintrümmerfraktur, fussheberschwäche april 2009
metallentnahme november 2010
baeumchen
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von baeumchen »

Hallo Oesi 2000,

auch von mir erstmal nen herzliches Willkommen.
Metall raus - ja - nein - schwere Frage. Mein Metall von der ersten OP ist raus - wollte ich auch so, da ich dachte die Platte zu merken - war si aber garnicht :roll: Mein Metall von der zweiten OP werd ich wohl auch irgendwann rausnehmen lassen, da ja irgendwann die TEP kommen wird (und DAS ist bei MIR so gut wie sicher). Somit denke ich kann ich mir das Metall auch schon frühzeitig rausnehmen lassen um di eGefahr bei einem potentiellem neuen Sturz zu reduzieren.
Allerdings muss man echt abwägen welches Risiko man eingeht:
1. Das OP-Risiko mit allem was dazu gehört (hab da leider inzwischen auch seeehr unschöne Dinge gesehen in den Rehas; auch bei kleinen Knie-OPs)
2. Das Risiko eines neues Sturzes auf das Bein
3. TEP???


Konnte dir nun nicht wirklich weiterhelfen - hoffe das du die für dich richtige Entscheidung findest.

Liebe Grüße

Das Baeumchen
Elke
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Elke »

Hallo Oesi,

es ist natürlich wieder eine OP mit allen Risiken, deshalb kann eine endgültige Entscheidung nur von dir getroffen werden.

Ich habe die Platten und Schrauben entfernen lassen und würde es immer wieder tun.
Objektive Gründe:
- Knochenstruktur verändert sich mit Metallplatten
- Metall ist härter als Knochen. So 'federt' ein Knochen bei z.B. Sprüngen etwas, dies ist bei Metall nicht möglich.
- Bei einem etwaigen weiteren Unfall kann der Knochen durch die Verschraubungen noch stärker verletzt werden.

Subjektive Gründe:
- Starke Schmerzen, da eine Schraube die Kniesehne reizte und ich das Knie nicht mehr schmerzfrei beugen konnte.
- Schmerzen durch Fremdkörpergefühl.

Nach der ME ging es mir wirklich deutlich besser, trotz OP-Schmerz. Ich war total glücklich. :-)

Es gibt natürlich auch gute Gründe, das Metall im Bein zu lassen.
Was dein Arzt sagt, hört sich ziemlich realistisch an. Wenn du zu ihm Vertrauen hast, würde ich seinem Vorschlag folgen.
Wichtig ist, dass du zu deiner getroffenen Entscheidung stehst und nicht hinterher sagst, ach hätte ich nur. Bei sowas bin ich ganz gut. ;-)
Letztendlich kannst du immer nur eine Entscheidung mit den jetzt zur Verfügung stehenden Informationen treffen.

Viele Grüße
Elke
Oesi2000
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Oesi2000 »

Hallo,

vielen Dank für die vielen Antworten und Ratschläge.

Tja, die Entscheidung ist wirklich nicht einfach. Ich muß erwähnen, daß ich als Österreicher (daher Oesi als Avatar ;-) quasi mit Skiern an den Beinen aufgewachsen bin und eigentlich nie wirklich massive Skiunfälle hatte - mal eine Zerrung im Knie, das wars.

Nachdem ich aber mit den Carvern begonnen hatte, gings im wahrsten Sinne des Wortes abwärts: ich hatte im Jahr 2009 meinen ersten ernsthaften Skiunfall, mit Humeruskopffraktur (=Oberarmkopf). Der linke Arm war komplett ausgekugelt und der Humeruskopf regelrecht gespalten. Den Arm konnte ich selber wieder vor Ort einrencken (war extrem schmerzhaft), dann bin ich nochmal zum Lift gefahren und dann mit der Gondel ins Tal. Dort setzte ich mich ins Auto und fuhr von "Wilden Kaiser" bis nach München nach Hause. Am nächsten Tag wurde mir nach dem Röntgen mitgeteilt, dass ich eben eine Humerusfraktur hatte. Die OP 3 Tage später war unkompliziert, die Reha aber schmerzhaft und langwierig. Die Platten hatte ich nach ca. 2 Jahren wieder entfernen lassen, da sie mich in der Bewegung eingeschränkt hatten. Das war soweit auch gut so. Probleme habe ich leider bis heute immer wieder - das Schultergelenk ist ja auch ein recht komplexes Gelenk.

Ca. 1 Jahr nach dem o.g. Unfall wollte ich es aber dennoch wieder wissen und ging natürlich wieder zum Skifahren. Hatte im Sommer viel trainiert, um den Anforderungen des Carvings besser begegnen zu können. Ich habe mir dann auch noch Slalom-Race-Carver von Atomic zugelegt - denn es geht ja auch noch extremer! Nachdem ich dann an einem Sonntagmorgen im Januar 2010 meine 2. Fahrt mit den neuen Carvern antrat, war es wieder soweit: eine extrem gecarvte Rechtskurve und plötzlich geht der Druck am linken Bein nach einem Knacksen weg - konnte mich gerade noch mit dem rechten Bergski abfangen und einen Sturz verhindern. Danach mußte ich mich aber hinlegen und kam leider nicht mehr alleine auf - Bergrettung verständigt, Akjatransport zur Talstation und dann mit KTW ins LKH Kufstein - Diagnose: Tibiakopffraktur, OP wird vorbereitet, OP Fenster leider verpasst, da weitere Unfallopfer mit Kopfverletzungen eingeliefert wurden, die Prio hatten. Daher erstmal Fixatuer Externe - sah lustig aus danach - "Metallgeländer" am Ober- und Unterschenkel. Nach ca. 4 Tagen OP: Metallverbau vorne und hinten am Schienbein, Knochenentnahme am Beckenkamm, Meniskus wurde angenäht. Ca. 2 Wochen in Summe KH-Aufenthalt, danach das übliche - Reha, Krücken, Physio - kennt Ihr ja Alle!

Skifahren habe ich gänzlich aufgegeben - mußte ich meiner Frau versprechen! Vermiss ich jetzt nach fast 3 Jahren auch nicht mehr. Dafür habe ich letzten Sommer mit dem Rennradfahren begonnen! Ein toller Sport und für meinen ledierten Körper genau das Richtige. Bin in diesem Jahr ca. 4.000 km geradelt und meine Durchschnittsgeschwindigkeit konnte ich auf komfortable 30km/h steigern. Da es mir nun körperlich 1A geht, stand nun die Frage im Raum: ME ja/nein?

So, jetzt kennt Ihr meine Geschichte und könnt vielleicht eher nachvollziehen, warum mir diese Entscheidung so schwer fällt.

Liebe Grüße
Oesi2000
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joelinho
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von joelinho »

Oesi2000 hat geschrieben:... Dafür habe ich letzten Sommer mit dem Rennradfahren begonnen! Ein toller Sport und für meinen ledierten Körper genau das Richtige. Bin in diesem Jahr ca. 4.000 km geradelt und meine Durchschnittsgeschwindigkeit konnte ich auf komfortable 30km/h steigern. Da es mir nun körperlich 1A geht, stand nun die Frage im Raum: ME ja/nein?
Hallo Oesi2000!
Ich habe oben bei meiner 1. Antwort geschrieben "eventuell ein bischen sportlicher". Das nehme ich hiermit sofort zurück :oops: . Gratuliere zu dieser Leistung mit dem Rad. Übrigens habe auch ich mich (zuerst mit dem hometrainer) und dann mit dem montainbike wieder fitgemacht, ich komme allerdings nur auf 1400 km, dafür aber alle km auf den Bergen gefahren - im Wipptal (Schmirn, Vals).
Also nachdem ich das jetzt auch weiß würde ich dir schon empfehlen das Metall eher doch entfernen zu lassen. Wir "Metalllosen" haben in einigen Threats hier berichtet (bitte dort nachlesen) wie dies genau zugeht, auf jeden Fall ist es kein Vergleich mit der ErstOP.
Gruß, Joelinho
Oesi2000
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Oesi2000 »

Hallo Joelinho,

ja, bei den Höhenmetern kann ich wahrscheinlich nicht mithalten. Lt. meinen Radcomputer-Aufzeichnungen bin ich da nur bei ca. 24.500 Metern. Mag jetzt vielleicht vielleich viel klingen, aber bei ca. 70 Ausfahrten sind das dann nur ca. 350 Höhenmeter/Fahrt --> also eher Flachland!

Nochmal zurück zum eigentlichen Thema - wenn ich keinerlei Probleme mit den Platten habe und meinen Sport ausüben, wandern etc. ohne Einschränkungen machen kann, warum soll ich dann eine OP riskieren? Joggen und Skifahren sind ohnehin tabu und sonstige "Risiko-Sportarten" auch.

Das sind eben so meine Überlegungen zu diesem Thema.

Liebe Grüsse
Oesi2000
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Cornsnowdiver
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Cornsnowdiver »

Hallo Oesi2000,

wie war das noch mit dem Knacksen in der Kurve? Habe ich das richtig verstanden, dass es Dir nicht einmal den Ski verschlagen hat, sondern der Bruch durch die extreme Schräglage entstanden ist? Oder wollte der linke Ski doch nach außen fahren und Du hast ihn gerade noch unter Kontrolle bringen wollen und dabei ist es passiert?

Mit der Metallentfernung habe ich persönlich keine Erfahrung. Das bleibt wahrscheinlich drin und in 5000 Jahren stellt ein Forscher fest: Kollegen schaut mal, wieder so einer, der seine Füße künstlich verlängert hatte und wie die das damals in der Titanzeit primitiv repariert haben. :mrgreen: :mrgreen:

Und jetzt, vergiss bitte die Sätze mit Radunfällen, die ich zwangsweise erwähnen muß. Also ich hatte im Krankenhaus einen Zimmerkollegen der war 70 Jahre alt, Italiener, wohnhaft im schönen Allgäu, der mit seiner Frau eine Fahrradtour unternommen hatte. Seine Frau fuhr vorne weg, er dahinter und wußte nicht einmal, warum er gestürzt war. Es war dabei auch nicht allzu schlimmes passiert. "Nur" beide Hände gestaucht, vielleicht ein bißchen Haut abgerieben, und das Gesicht ein wenig "aufgerauht".

Es stellte sich heraus, dass er vor einiger Zeit von einem Auto angefahren wurde und seit dieser Zeit metallisiert war. Er hat sich während seines aktuellen KH-Aufenthaltes "so nebenbei" das Metall am Unterschenken entfernen lassen und als Andenken behalten. Umgehend hat er mit einem Aufbautraining am Krankenbett begonnen und fleißig Kniebeugen gemacht. Sah fast lustig aus. Die Arme nach vorne getreckt und die Hände verbunden und im Gesicht noch ein paar "Schönheitsflecken". Also, wenn es nur um die eine Platte geht, brauchst Du Dir nicht allzuviel Gedanken machen. Mir hat die Krankenschwester auch gesagt, das könne man bei "nächster" Gelegenheit nebenbei mitmachen :shock: :roll: :mrgreen: . Vielleicht, wenn mein implantierter Defi seinen Geist aufgibt, wenn ich mich nicht zuvor auf einer Almwiese zestreuen lasse. Am liebsten wär mir dabei der "Freie Fall" auf der Kandahar von Garmisch. Den Namen hat diese Stelle nicht vom Skifahren, sonder vom Holzabtransport an dieser Stelle. 8)

Dass unser Joelinho die Platte rausmachen hat lassen verstehe ich jetzt auch. Stell Dir vor, er fährt eine Kurve nicht richtig an und bleibt mit der Platte an der Bande hängen, dann rutsch sie bis zum Oberschenkel hoch und kann gleichzeitig diesen Bruch schienen :twisted: :twisted: . Soweit das Positive. Das Negative dabei: Das Rennen muß abgebrochen werden und es braucht ein paar Tage, bis die Holzbande wieder den sicherheitstechnischen Bestimmungen entspricht. :wink: :mrgreen: .

Ein Vorschlag zu Deinem kommenden 50. Geburtstag. Mach es doch wie mein ehemaliger Chef. Der ist mit seinen Freunden mit dem Fahrrad über die Alpen nach Meran gefahren. Er hatte sogar ein gebrauchtes Rennrad von der TdF durch Beziehungen. Nur aufpassen, dass Dir keine Straßenbahnschiene "vor das Rad läuft". Er hatte nur einen kleinen Kratzer abbekommen und die Schiene ist sogar unbeschädigt geblieben. :D .

Ich wünsche Dir, dass Dir die Entscheidung nicht allzu schwer fällt und vor allen Dingen mindestens 1000000 km unfallfreies Fahren.

Gruß

Volker
Oesi2000
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Oesi2000 »

Hallo Volker,

na Du machst mir Mut :lol:

Nun nochmal zum Unfallhergang: es war ein etwas bewölkter, aber doch schöner Sonntag morgen und ich war diesmal allein in Tirol (Tagesausflug) am Wilden Kaiser, in Westendorf auf der Abfahrt Thalkaser. Ich hatte meine nagelneuen Atomic Slalomcarver an den Schuhen, die ich jetzt endlich ausprobieren konnte. Also, ich setzte an und legte Super-Schwünge in den frisch präparierten Schnee und war einfach begeistert, wie toll diese Skier zu fahren sind. Also runter zum Skilift und wieder rauf, dann die 2. Abfahrt. Ich war wieder am carven, hatte einige schöne Schwünge mit hohen Fliehkräften in mittlerer Geschwindigkeit hingelegt, dann ging es in eine Senke, die ich dann mit einer gecarvten Rechtskurve genommen hatte. Dabei kam es nach wenigen Metern plötzlich, wie aus heiteren Himmel, zu einer Entlastung am Talski. Ich hatte zeitgleich eine Art "Knacksen" gehört bzw. empfunden und dachte mir, "verdammte Sch.... - nicht schon wieder!". Ich konnte mich zum Glück noch über den Bergski ausbalancieren und abfangen, sonst hätte es mich völlig zerbröselt. Dann kam ich zum Stehen bzw. zum Liegen und - ja, der Rest ist ja bekannt!

Ich hab das jetzt auf die extremen Slalom-Carver von Atomic zurückgeführt. Sind einfach g... zu fahren die Bretter, aber man braucht schon sehr viel Kraft, um die Fliehkräfte zu beherrschen, und vor allem - sehr stabile Knochen!

Hoffe, dass ich Dir damit in etwa ein Vorstellung davon gegeben habe, wie der Unfall zustande gekommen ist. Kommt noch dazu, daß es an einem Sonntag, so ca. gegen 10 Uhr passiert ist, bei der 2. Abfahrt. Ich habe also auch gar nix mehr vom Skitag gehabt.

Inzwischen habe ich einige der anderen Leidensgeschichten von Forumsmitgliedern hier gelesen und glaube, noch mit viel Glück davon gekommen zu sein!

In diesem Sinne, noch alles Gute

Gruß
Udo
baeumchen
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von baeumchen »

Ich lach mich weg... :lol:
Danke Volker und Udo für diese super Einlage :lol: :mrgreen: :lol:
Cornsnowdiver hat geschrieben:Nur aufpassen, dass Dir keine Straßenbahnschiene "vor das Rad läuft". Er hatte nur einen kleinen Kratzer abbekommen und die Schiene ist sogar unbeschädigt geblieben. :D .
Cornsnowdiver hat geschrieben:
Wie kommst du denn auf Straßenbahnschienen?????? Hab da gran nen kleines aber sehr unschönes Dejavu :oops: Mein Fahrrad hat übrigens wie die Straßenbahnschiene auch keinen Kratzer abbekommen :lol:

@ Oesi: bin echt egspannt wie du dich entscheidest - den das ist echt schwer.

Wünsch Euch nen lustigen abend - mich hbt ihr auf jeden Fall zum Lachen gebracht :mrgreen:

Einen lieben Gruß vom Straßnebahnschienenhassenden Baeumchen
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Cornsnowdiver
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Cornsnowdiver »

Hallo Bäumchen,

mein Cheffe hat selbst gesagt, es sei eine Straßenbahnschiene gewesen. Nur: Die Straßenbahn in Meran wurde bereits 1956 eingestellt :shock: . Vielleicht waren noch Reste vorhanden, die nicht richtig ausbetoniert waren. Eine weitere Erklärung ist, dass er die Eisenbahnschienen meinte. Fährt praktisch mitten durch die Stadt. Die Strecke Bozen - Meran war zeitweise stillgelegt, ist aber jetzt wieden in Betrieb. Vielleicht ist es während der Stilllegung passiert oder es war das Gleis eines Betriebsanschlusses mit dem Zeichen :arrow: Vorsicht Schiene 8) :?: .

Soweit die wahrscheinlichsten Erklärungen. Außerdem muß man/frau noch wissen, dass die Geschichte sich im vorigen Jahrtausend :!: abgespielt hat. Der ergraute Herr ist dieses Jahr ein dreiviertel Jahrhundert alt geworden. Sein 50. Geburtstag ist also auch schon ein viertel Jahrhundert her und war somit im vorigen Jahrtausend (1987). Da gab es noch keine i-Pods mit Bahnfahrplänen, da wurden noch die Ohren auf die Schienen gelegt und er hat vielleicht vergessen, vorher abzusteigen. :mrgreen: :mrgreen: Soweit die Historie.

Andere Erklärungen:

Er hatte schon einige Biere intus, aber wer so sportlich ist, verträgt das noch mit 100. :roll:

Ich hatte auch schon ein kleines dunkles und ein Glas Wasser, wenn, dann war das Wasser schuld :mrgreen:

Er ist - soweit ich weiß - übers Timmelsjoch, ohne Sauerstoff gefahren :twisted:

Ich selbst hab schon mal auf "Meran 2000" übernachtet, wobei die Schlafhöhe 2700 m betrug, also fast in der Gehirnzellen-Todeszone. 5 m Schnee und immer noch Schneesturm, Hüttenkoller, eingeschneit, Ersatzhandlungen fürs Skifahren: Wein, Weib und Obstler :? :mrgreen: :P .

Da fällt mir noch ein, dass ich mal einen längeren Urlaub zwischen den Weinstöcken in Eppan (oberhalb Bozen/Meran) verbracht habe und hatte 2 Gläser Wein (das erste und das letzte). Nachts hat es mich durchgeschüttelt. Ich dachte, dass ich doch soviel nicht getrunken habe. Am nächsten Morgen meinte die Wirtin, ob wir das Erdbeben auch gespürt hätten. Da war ich wieder beruhigt, aber vielleicht hat der Kopf doch was abgekriegt :shock: :roll: :cry: .

Ich versichere, dass diese Geschichte rein zufällig stimmt und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen voll beabsichtigt sind.

Quellennachweis: Straßenbahngeschichte, Wikipedia.

Ich will mir doch mit 60 meinen nicht vorhandenen Dr.-Titel nicht mehr nehmen lassen :evil: :evil: :wink: :mrgreen: .

LG

Dr. imaginär fantasia Volker
Oesi2000
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Re: Notwendigkeit der Metallentfernung nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Oesi2000 »

Hallo Bäumchen,

freut mich, daß Dich mein Beitrag amüsiert, dann hat das auch eine gewisse therapeutische Wirkung :lol:

Und ja, so wie es aussieht, werde ich mich NICHT unters Messer legen. Das Blech bleibt drin! Basta!

@ Volker: interessante Geschichten ... :roll:

Wie dem auch sein, alles Gute - morgen geht ja die Welt unter .... :mrgreen:

Liebe Grüße
Udo
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