Tibiakopffraktur - konservartive Behandlung oder OP?

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Peter Janowski

Tibiakopffraktur - konservartive Behandlung oder OP?

Beitrag von Peter Janowski »

Hallo Zusammen,

nun hat es mich auch erwischt :(

Leider weiß ich momentan aber absolut nicht was ich machen soll und bin auch etwas Ratlos?!

Hier nun meine Geschichte:
Beim Snowboard fahren am 21.01.2010 habe ich einen Unfall gehabt. Wollte mich aber vor Ort nicht direkt operieren lassen. Mein Orthopäde hier zu hause hat mich nach der MRT sofort in die Unfallklinik einweisen lassen. Dort bin ich am 25.01.2010 wieder nach Hause geschickt worden mit der Begründung: Vielleicht habe ich Glück gehabt und es hat sich absolut nichts verschoben. Eine Tibiakkopffraktur wurde aber diagnosezitiert(wobei dieser nicht sofort sichtbar war) und ich soll zusätzlich in der Unfallklinik einen CT machen lassen um die weitere Behandlung zu besprechen. Am 27.01. nach de CT bin ich dann zu dem Chirurgen gegangen.

Hier meine Therapieempfelung aus der Unfallklinik:
Bei minimale dislozierter Tibiakopffraktur Knie rechts schwierige Entscheidung. Wir empfehlen die operative Fixation des Bruchstückes ggf. auch arthroskopisch. In 1 Woche Kontrolle bei uns. Herr Jan….. überlegt sich die OP und meldet sich ggf. früher.

So habe ich jetzt den schwarzen Peter und weiß absolut nicht was ich machen soll. Der Chirurg hat mir aber auch gesagt dass es auch ohne OP gehen könnte. Hier kann er aber für nichts garantieren. Habe bis morgen Zeit mich für eine OP zu entscheiden:-(

Viele Grüße,
Peter
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tina
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Beitrag von tina »

hallo peter,

leider fehlt mir das ärztliche verständnis um das ausmaß deiner verletzung einschätzen zu können. mit nem röntgenbild vor der nase wär das bestimmt einfacher ;-)

schwer vorstellbar für mich, das es ohne op gehen soll - aber wirklich wissen tue ich das nicht. da kann ich dir leider keinen rat geben.

ist auch bisschen knapp sich ne zweite meinung einzuholen bis morgen...

irgendwie widerspricht sich das alles - die diagnostizieren eine fraktur, lassen dir aber die wahl für ne op und schicken dich nach hause?

ich meine so ausm gefühl raus, wenn da etwas kaputt ist und das schief zusammenwächst, wirst du im nachhinein noch mehr probleme haben mit dem knie als das eh sein wird.

aber wie gesagt - bin kein arzt und wirklich raten kann ich dir nicht.
vielleicht hat hier jemand ahnung und liest dich heut noch.

lass mal von dir hören wie es weitergeht!! alles gute wünsche ich dir
liebe Grüße Tina


tibiatrümmerfraktur, schienbeintrümmerfraktur, fussheberschwäche april 2009
metallentnahme november 2010
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Peter,

ich fürchte, die Entscheidung kann dir niemand abnehmen.

Ich hatte vor dreieinhalb Jahren ebenfalls eine Tibiakopffraktur, die einzelnen Bruchstücke klafften nicht auseinander, allerdings wurde ein Teil der Gelenkfläche nach unten gedrückt.
Es entstand eine Stufe von 2 mm und in der Unfallklinik wurde ich zu einer OP gedrängt mit der Begründung, die Kante würde zu starker Arthrose führen.
Allerdings wurden bei der OP die Teile dann 'nur' zusammengeschraubt, eine Anhebung oder Auffütterung der Gelenkfläche fand nicht statt, so dass nachher die selbe Stufe bestand wie vorher.
Aber nach der OP wurde dann gesagt, dass 2 mm ja nicht viel seien. :?

Ich habe mich nun oft gefragt, ob die Op überhaupt nötig war. Die Bruchstücke waren kaum disloziert und die Stufe in der Gelenkfläche ist genauso groß wie vor der OP.
Durch die OP habe ich zusätzliche 'Schäden' erhalten, so habe ich z.B. nach drei Jahren immer noch große Schmerzen im Bereich der 30cm langen Narbe und mein Lymph- und Gefäßsystem des Unterschenkels hat stark unter dieser OP gelitten.
Zusätzlich hatte ich vor der OP trotz Bruch relativ mäßige Schmerzen, danach erlebte ich die Hölle auf Erden.

All diese Punkte sollen dich nun nicht von einer OP abhalten (oder dich dazu drängen).
Damit will ich nur sagen, dass es extrem schwierig ist vorherzusagen, ob die eine oder die andere Lösung die bessere ist.
Auch wenn ich jetzt diese negativen Punkt aufgeführt habe, bleibt ja immer noch das Nichtwissen darüber, was ohne OP passiert wäre. Das werde ich nie beurteilen können.
Vielleicht hätte ich ja wirklich mit stärkeren Folgeschäden zu kämpfen oder die Bruchstücke wären nicht so gut verheilt. Durch die Verschraubung wird u.a. auch das Zusammenwachsen der Bruchstücke begünstigt.

Ich glaube am wichtigsten ist, dass du einen Arzt hast, dem du vertraust.
Und vor allem, dass du deine Entscheidung, wie immer sie auch aussieht, annimmst und nicht hinterher überlegst, die andere Variante wäre vielleicht doch besser gewesen und damit haderst.
Die Entscheidung, die du jetzt triffst, ist zum jetzigen Zeitpunkt die richtige.

Ich wünsche dir alles Gute bei deiner Entscheidung!
Viele Grüße
Elke
Gast

Beitrag von Gast »

Nachtrag:
Es gibt übrigens noch einen Vorteil bei einer OP:

In der Regel darfst du wohl sowohl mit als auch ohne OP das Knie rund drei Monate nicht mit vollem Gewicht belasten. (Dies ist natürlich nur ein Durchschnittswert)

Bei der konservativen Behandlung wird das Bein aber meines Wissens eingegipst, so dass du das Knie nicht bewegen kannst.
Bei einer Verschraubung wird früh damit begonnen, die Beweglichkeit des Gelenkes wieder herzustellen / zu erhalten, so dass du viele 'Knick- und Streckübungen und Physiotherapie durchführen kannst, auch ohne große Belastung.
Dies fällt m.E. bei der konservativen Therapie flach. Aber da solltest du dich nochmal bei einem Arzt versichern.

LG
Elke
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Tina und Elke,

danke erst einmal für Eure Antworten!

Die Fraktur ist wirklich minimal und alle Ärzte müssen erst zweimal hinsehen um etwas zu erkennen. Leider ist Sie aber auch wirklich vorhanden :(

Mir geht es wirklich Super, habe absolut keine Schmerzen und habe auch das Gefühl dass dem Bein von Tag zu Tag besser geht.

Gestern habe ich in der Klinik nur den Eindruck gehabt, dass wenn man einen Chirurgen fragt was das beste ist, dann ist es immer die OP, obwohl er wirklich auch gesagt hat, dass könnte auch fast ohne gehen, sicher ist aber sicher! Ohne CT (nur Röntgen und MRT) haben die mich am Montag wieder nach Hause geschickt und mir gesagt, dass ich riesen Glück gehabt habe. Es ist wirklich unterschiedlich wer meiner Bilder (CT und MRT) in die Finger bekommt. :(

Viele Grüße,
Peter
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joelinho
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Re: Tibiakopffraktur - konservartive Behandlung oder OP?

Beitrag von joelinho »

Hallo Peter!

Bin auch kein Arzt der die genau sagen kann, was für dich besser ist. 2 Dinge solltest du allerdings bedenken.
1) Heutzutage glaube ich (gefühlsmäßig) dass die Ärzte eher lieber operieren als nicht. Wenn also der Arzt sagt, es könnte auch ohne OP gehen dann dürfte dies ein Indiz dafür sein, dass du wirklich nur einen sehr einfachen "Bruch" "Riss" oder was immer hast, der konservativ behandelt werden kann. Der Nachteil dieser Behandlung ist - wie schon andere hier erwähnt haben - dass du eine Zeitlang das Kniegelenk gar nicht bewegen kannst. Trotzdem glaube ich dass dies besser ist als eine OP (obwohl meine OP wirklich gut verlaufen ist und alles o.k. ist).
2) Es ist nicht nur eine OP, sondern es sind immer zwei, weil später das Metall wieder entfernt werden muß, außer es gibt eine Möglichkeit mit Schrauben die sich selber auflösen bzw. vom Körper absorbiert werden.
Den besten Rat könnte dir vermutlich ein Arzt geben, der auch Spitzensportler bei solchen Verletzungen behandelt, vielleicht kannst du so einen ausfindig machen.
Horch aber bitte nur auf einen Arzt und nicht auf dein Gefühl oder einen Rat aus dem Forum hier :!: , eine Ferndiagnose ist da nicht möglich.
Gruß, Joelinho
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Beitrag von Shadowgirl »

Das ist zwar nicht mehr ganz aktuell hier, aber vielleicht interessiert sich ja nochmal jemand dafür, also antworte ich mal noch :)
Anonymous hat geschrieben: Bei der konservativen Behandlung wird das Bein aber meines Wissens eingegipst, so dass du das Knie nicht bewegen kannst.
Nicht unbedingt :)
Ich hatte im letzten Sommer auch eine Tibiakopffraktur. Einfacher Bruch, absolut nichts verschoben.
Habe mich daher gegen eine OP entschieden (die Zweitmeinung kam eh erst nach 1 1/2 Wochen, der Arzt wollte zwar unbedingt operieren, aber nach so "langer" Zeit wollte ich dann wirklich nicht mehr) und hatte somit eine konservative Behandlung. Und dies ohne Gips und Schiene.
Die ersten zwei Tage hatte ich einen recht starren Verband, aber danach nichts mehr. Eine Woche nach dem Bruch fing auch die Physiotherapie schon an und nach vier Wochen bin ich wieder ohne Krücken gelaufen.



@Peter: Diese unterschiedlichen Meinungen kenne ich auch ;)
Der erste Arzt meinte gleich, er muss nicht operieren, das geht so. Mein Hausarzt war dann skeptisch, weil er die Fraktur nur mit OP kannte und daraufhin bin ich zu einem zweiten Chirurgen. Der hat mich so in Panik versetzt, dass ich heulend vor seiner Praxis saß. Er wollte dass ich sofort ins Krankenhaus fahre, mit einer Notfalleinweisung. Wohlgemerkt 1 1/2 Wochen nach dem Unfall.
Und mein Phsyiotherapeut war begeistert, dass es ohne OP klappte - er wäre eher gegen eine OP gewesen ;)
testpilot
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Beitrag von testpilot »

hallo!

mich würde sowieso interessieren, wofür sich peter entschieden hat!
vielleicht lesen wir ja wieder mal von ihm! :-)

lieben gruss!
Gast

Re: Tibiakopffraktur - konservartive Behandlung oder OP?

Beitrag von Gast »

:oops: Hallo, hatte am 01.11.2010 einen Sportunfall ,it Tibiakopfgelenkbruch, der Spalt 2 mm. In der Notaufnahme konnte im Röntgenbild nichts nachgewiesen werden, am nächsten Tag dann CT und der Bruch war voll sichtbar sogar für mich. Der Doc sagte , OP- , damit sich der Bruch zusammenzieht, nun habe ich 3 Hammer Schrauben und zwei davon mit Unterlegscheiben im Knie. Es war echt schlimm. Nun darf ich seit 1 Woche das Bein ansetzen aber es tut doch noch sehr weh.Die Schraubenmerke ich bei jeder Kniebewegung, irgendwie stören die. Auch kann ich das Knie nicht richtig krümmen. Naja in einer Wiche Beginn der Krankengymnastik mal sehen was da rauskommt.
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tina
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Re: Tibiakopffraktur - konservartive Behandlung oder OP?

Beitrag von tina »

herzlich welcome hier bei uns :wink:

brauchst nich :oops: rot werden, grins....wir beissen hier nicht!

das heisst, du hast jetzt sechs wochen null belastung gehabt?

mit unterlegscheiben? lach...das hab ich auch noch nicht gesehen - hast du vielleicht ein röntgenbild?

alles gute dir weiterhin, hab geduld und lass deinem knie zeit zum heilen!!!
liebe Grüße Tina


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Gast

Re: Tibiakopffraktur - konservartive Behandlung oder OP?

Beitrag von Gast »

Ja mit 3 Schrauben und davon zwei mit Unterlegscheiben, hab die CD mit den Röntgenaufnahmen zu Hause. Ja bin schon 8 Wochen zu Haus... total öde und jetzt fang ich an mit Ansetzen des Beines. Du hast wohl recht muß mir Zeit nehmen.
Damals hatte der Doc gemeint , mit nur Gips würde der Spalt von 2 mm nicht gut zusammenwachsen , naja deshalb die OP. Aber wie gesagt die Schrauben merke ich total. Bei der letzten Untersuchung meinte er , daß alles gut zusammengewachsen ist und die Schrauben dürfte ich eigentlich nicht merken, es könnte aber sein daß mein Körper sie abstoßen wolle. Wenn es nicht besser wird bis März will er mir eine Schraube erstmal entfernen. Na davor grault mir schon.Hoffe daß sich mein Körper damit abfindet und es bald aufwärts geht.
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