ich bin derzeit etwas ungehalten...nein sauer, stinksauer.
Als ich im Mai 09 glücklich, frei, mit Wind im Gesicht auf meiner "Bärbel" gen Arbeit fuhr, ahnte ich nichts Schlimmes.
Bis dieser trottelige, verträumte knapp 30jährige Autofahrer blindlings auf die Kreuzung zusteuerte und mich ziemlich unsanft auf den harten Asphaltboden der Realität zurückholte. Da wars Aus mit Easy-Rider-Feeling.
Nun, Fahrfehler muß man verzeihen können, davon ist niemand frei und es kann jeden mal passieren.
Allerdings sollte man sich, wenn dann etwas passiert ist, auch erwachsen und anständig verhalten. Dazu gehört doch wohl die Erste Hilfe und sich ab und an mal nach dem Befinden des Verletzten zu erkundigen (zumindest würde ich es so machen).
Dieses ja, ich sags mal auf gut deutsch >Charakterschwein< hatte allerdings nach dem Unfall nicht Eiligeres zu tun, als sein Auto flugs hinter die Haltelinie zurückzufahren, alles zu leugnen und sich keinen Deut um mich zu scheren.
Nun, zum Glück gab es Zeugen, die meine Version 100%ig bestätigt haben und auch seine Versicherung hatte keine Zweifel an der Schuldfrage.
Sooo...nun nach gut 1,5 Jahren Wartens bekam ich die Urteilsverkündung:
100h gemeinnützige Arbeit und Einstellung des Verfahren. Für vorsätzliche Körperverletzung...
Jeder Alkoholfahrer, der niemanden zu Schaden gebracht hat, bekommt monate- ja jahrelangen Führerscheinentzug (was ja auch richtig ist).
Wenn aber jemand völlig nüchtern einem anderen Menschen das Leben auf Jahre kaputtmacht, ihn zu Krankenhausaufenthalten, Operationen, Schmerzen und was weiß der Geier noch alles, nötigt...bissel gemeinnützige Arbeit und gut.
Den hätte ich erstmal in ein Boot-Camp für menschliches Verhalten geschickt! Und 100h könnte er auch gern bei mir abarbeiten....
Ich bin echt sauer...aber dieses Urteil (welches ja nichtmal in einem Gerichtsverfahren, sondern am Schreibtisch zwischen Kaffee und Telefon) gefällt wurde, reiht sich doch wohl mal wieder mühelos in die deutsche Samthandschuh-Justiz ein.
Boah!
Liebe Grüße
Jette