![]() |
![]() |
|
![]() |
![]()
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
30. April 2002: Endlich! Um es vorweg zu nehmen - die alles entscheidende Operation ist gelungen, und um für einmal nicht Ogi zu zitieren: Friede, Freude, Eierkuchen, Juheee, Tralalaaa... und ein Riesendank an das Team des Kantonsspitals Chur, vorab Adrian Leutenegger, Christoph Sommer und Antje Missbach, das nach einigem Sägen, Verschieben und Schrauben das Bein wieder gestreckt hat.
Hier die erfreulichen Bilder mit der maximal möglichen Streckung aus eigener Kraft eine Stunde vor und vier Tage nach der Operation: Jetzt aber alles der Reihe nach. Dienstag, 30.4.02 Morgens um halb sieben war die Welt noch in Ordnung... ... mittags um zwölf dann aber wieder einmal die altbekannte Kriegsbemalung: Und so sieht das ganze radiologisch
aus (links die Bilder vom Juli 2001 mit den 5 alten Schrauben, rechts
die Bilder vom Mai 2002 mit den 3 neuen Schrauben - auf die Bildfragmente
klicken, um eine grössere Fassung des Ausschnittes zu sehen). 1. Das Problem, Bild links oben: Die zu hoch eingewachsene Eminenz (im Kniegelenk höchster Teil des Schienbeins, blau eingefärbt) verhindert die Streckung, weil sie am Oberschenkel anstösst, wenn das Bein gestreckt werden sollte (1). 2. Die Lösung: Weil an der Eminenz Bänder angewachsen sind, kann man das zu hoch stehende Fragment nicht einfach abhobeln - man muss es nach unten ziehen (2). Dafür muss aber zuerst Platz geschaffen werden... 3. Die Ausführung: Am Schienbein werden diverse Schnitte vollzogen. Im Bild rechts oben (3) ist der Schnitt von vorne sichtbar, im rechten unteren Bild (4) ein Schnitt von oben. Aus dem Schienbein ein Keil entfernt, sodass die zuerst von überschüssigen Knochenfragmenten befreite Eminenz gewissermassen nach vorne und unten ins Schienbein geklappt werden und mit drei Schrauben festgemacht (5) werden kann. In den unteren beiden Bildern ist auch schön sichtbar, dass die Eminenz nun wieder eine normalere Form hat. Schön sichtbar sind auch die alten Löcher der im November 2001 entfernten Schrauben sowie in den Bildern rechts (gelbe Pfeile) eine alte Unterlagsscheibe, die während dem Sommer 2001 im Knochen festgewachsen war und im November nicht herausgefischt werden konnte (auf die Bildfragmente klicken, um eine grössere Fassung des Ausschnittes zu sehen). Mit viel Kraftaufwand konnte das Knie in Narkose erstmals wieder vollständig gestreckt werden - Ziel erreicht! Nun geht eine intensive Physio los, damit ich das bald aus eigener Kraft fertigbringe. Die Ärzte sind zufrieden, ich sowieso - great job! Die neue Konstruktion von vorne bei ca. 45° gebeugtem Knie. Rechts von der Eminenz ist einer der frischen Schnitte im Knochen sichtbar. Auch die Gelenkflächen scheinen völlig OK zu sein, sodass die Operationen schlussendlich zum Erfolg führten - es kann eine gute Prognose gestellt werden. |
![]() |
![]() |
Leider stand mein älterer Zimmernachbar in der ersten Nacht unter ziemlichem Morphin-Einfluss (kenn ich ja auch noch von irgendwo her) - da war an Schlaf kaum zu denken, da er ständig vor sich hin phantasierte und alle 15 Minuten die Schwester rief oder verbotenerweise aufstand und all seine Schläuche ausriss... alsob man nicht schon genug mit sich selbst zu tun hätte. Jä nu, jedenfalls hats keine freien Betten mehr, Schicksal. Unterdessen hat sich die Lage aber weitgehend beruhigt. Nun gehts darum, das Bein möglichst immer in der Streckung zu halten - dazu wird auch noch eine spezielle Schiene bestellt. Das tut höllisch weh, aber ich bekomme alle 2 Stunden eine nette kleine Spritze. Donnerstag, 2.5.02: Weg mit den Schläuchen Die zweite Nacht verlief also wesentlich ruhiger - diesmal weckte ich wohl meinen Nachbarn einige Male, da ich unterdessen definitiv schmerzmittelspritzensüchtig geworden bin. Lang lebe Pethidin! Vor allem die Glücksgefühle nach der Spritze sind doch ziemlich aufregend. Mehr! Mehr! Endlich konnten dann am Nachmittag die jüngsten Assistenzärzte des Churer Kantonsspitals erste Praxiserfahrungen sammeln und bei freiwilligen Patienten den Verband wechseln: ...mit dem Ergebnis, dass sich ihr Wohlbefinden ins unermessliche steigerte:
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Naja, tatsächlich lief das mit den Redonschläuchen so: Vorsichtig rupfen... ...und zum ersten Mal die neue Narbe in ihrer vollen Pracht bewundern! Frisch verbunden und schlauchlos lebt sichs doch schon viel viel besser. Ein Quicktime-Movie der Schlauchentfernung ist auf Anfrage erhältlich :-) Freitag bis Sonntag: Wiedergewonnene Freiheiten Das beste Erlebnis nach einer Operation ist jedesmal, das erste Mal wieder alleine in den Gang hinaus zu können - Silla Plattner, den eingefleischten LeserInnen dieser Website schon bestens bekannte Physiotherapeutin, brachte es auch diesmal fertig, dass ich es schon im dritten Versuch schaffte, an Krücken wieder auf die Leutsch gehen zu können. Ein gutes Gefühl: Alleine ins Röntgen spazieren, eine Schale trinken im Café, selbst ins Bad können - wunderbar. Dazu gabs wiederum netten Besuch, die ÄrztInnen sind zufrieden - jetzt macht eigentlich nur noch das Schlafen auf dem Rücken mit gestrecktem Bein grosse Mühe, die Nacht auf Samstag war trotz zwei Ladungen Pethidin eher eine Tortur. Alles in allem gehts aber definitiv aufwärts; ich hätte nie gedacht, dass es so schnell gehen würde. Die Überraschung am Sonntag: Ursina ist plötzlich da - und entführt mich mit dem Einverständnis der Ärzte zum ersten Mal wieder ins normale Churer Beizenleben. Anstrengend - aber äs guats Gfüal. Montag bis Mittwoch: Training und Heimreise Und das wars schon fast vom Churer Spitalfeeling - man will ja niemandem wünschen, je in ein Spital zu kommen, aber wenn, dann sollte es schon das Kantonsspital Chur sein... nach zwei Physio-Tagen räumte ich am Mittwoch das Zimmer D2-32, so wie's aussieht , bleiben die Schrauben wahrscheinlich drin, das heisst: Nie mehr Room Service, nie mehr wunderbar über den Kopf schwenkbare Fernseher mit eingebautem Telefon, nie mehr elegante Architektur, nie mehr sympathisches Personal, nie mehr nach der Physio in die Cafeteria sitzen, nie mehr Blick auf den Calanda und in die Surselva, nie mehr schnarchende Zimmernachbarn, nie mehr Spritzen vor dem Schlafengehen... oder doch? Never say never again.
Wie weiter? Strecken und nochmals strecken... im Bett liegen mit durchhängendem Kniegelenk, dazu 3x pro Woche Physio, mehrmals täglich Selbsttraining, an Krücken gehen, Schlafen ist nur nur mit einer Streckschiene erlaubt - ganz ausgestanden ist's noch nicht. Röntgenkontrolle am 7. Juni Immerhin scheinen meine Knochen eine Art Schnellheilungsmechanismus zu haben: Nur 5 Wochen nach der Korrekturoperation ist der Knochen schon fast wieder ganz verheilt - im folgenden Bild aus dem Inneren des Knies ist links das Bild vom 3. Mai, rechts jenes vom 7. Juni. Das versetzte Stück der Eminenz ist fast wieder fest drin; die Lücke beim Pfeil hat sich deutlich verkleinert - Krücken ade, Schmerzen leider noch nicht ganz. Das Streckdefizit beträgt immer noch 12 Grad. Spätsommer 2002 Das alte Spiel: Schmerzen, Physio, mehr Schmerzen, durch die Mehrbelastung auch Schmerzen im rechten (an sich gesunden) Knie, wieder weniger Schmerzen, wieder mehr Schmerzen - jedenfalls alles andere als gut. Immerhin ist die Streckung ok; nicht perfekt, aber besser als vor der letzten Op. Aber kaum will ich es ganz durchstrecken... genau: Schmerzen. Dazu noch ein heftiger Rheumaschub - kein einfaches Leben auf diese Art. Herbst 2002 Nach wie vor keine Änderung: Die Schmerzen bleiben, vor allem beim Abwärtsgehen. Immer noch könnte die Streckung besser sein - in der Physio tuts jeweils höllisch weh, wenn das Knie wieder einmal voll durchgestreckt wird. Darum der Entscheid: Am 14.11. wird das vierte Mal operiert. Die Schrauben kommen raus und das Gelenk wird untersucht. War also doch noch nicht das letzte Mal Chur... hier geht die Geschichte weiter. Das hatten Prof. Adrian Leutenegger und Dr. Christoph Sommer - das Chirurgie-Dreamteam - ursprünglich vor - während der Op stellte sich aber heraus, dass es ein wenig einfacher geht.
webpublishing
| kurse+texte | fotos+webcam
| sounds
blog | yakome'tt | projekte | kontakt last update 06.05.2007 14:18 © jacomet.ch 1999-2005 |
![]() |
![]() |
![]() |
||
![]() |
Werbung
|
![]() |